Dönerfleisch mit süßlichem Geruch

Das Fleisch wurde nach Dänemark, in den Harz und in die Regionen um Braunschweig und Hannover geliefert

Der Gammelfleisch-Verdacht gegen einen Döner-Hersteller aus Braunschweig hat sich bestätigt. Die aufgetauten Proben seien „teilweise faulig mit süßlichem Verwesungsgeruch“, sagte gestern eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz in Oldenburg. Von dem Fleisch gehe keine akute Gesundheitsgefahr aus, es habe aber ein großes „Ekelpotenzial“, sagte die Sprecherin.

Der Betrieb mit vier Mitarbeitern wurde am Dienstag bis auf Weiteres geschlossen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz. „Die Firma hatte vor einigen Monaten einen Besitzerwechsel, vielleicht ist damit die massive Verschlechterung der hygienischen Verhältnisse zu erklären“, sagte Landwirtschaftsministeriums-Sprecher Gert Hahne.

Der Döner-Hersteller soll in den vergangenen zwei Monaten vor allem nach Dänemark geliefert haben. Obwohl das Unternehmen keine EU-Zulassung hat, sollen mehr als 18 Tonnen Döner in das Nachbarland gebracht worden sein. Rund 1,2 Tonnen sollen zudem an Abnehmer im Harz und aus den Regionen um Braunschweig und Hannover geliefert worden sein. Ob verdorbene Döner-Spieße darunter waren, konnte nicht festgestellt werden. „Wir können auch nicht sicher sein, ob wir alle Abnehmer erreicht haben“, sagte Ministeriumssprecher Hahne.

In dem Döner-Betrieb hatten Lebensmittelkontrolleure am Donnerstag vergangener Woche 230 Kilo optisch verdächtig aussehendes Fleisch entdeckt. Was mit dem sichergestellten Fleisch passieren wird, ist noch ungeklärt. DPA