Zu kalt in Deutschland

KLIMA Dieses Jahr war durchschittlich zu kalt

OFFENBACH dpa/taz | Kaltes Deutschland: Das Jahr 2010 wird als kältestes Jahr seit 1996 in die Geschichte eingehen. Es sei das erste Mal seit 14 Jahren, dass ein Jahr kälter ausfalle als der Durchschnitt, sagte Gerhard Müller- Westermeier, Klimatologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). „Das ist aber nur in Deutschland so.“ Global werde 2010 eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein. Am weltweiten Klimawandel ändere das Wetter in Deutschland also nichts – „dafür ist Deutschland einfach zu klein“.

Normal ist eine mittlere Jahrestemperatur von 8,2 Grad, ermittelt aus dem langjährigen Durchschnitt aller Tage über ganz Deutschland in den Jahren 1961 bis 1990. In diesem Jahr werde dieser Wert voraussichtlich bei 8,0 Grad liegen, sagte Müller-Westermeier. 1996 hatte er 7,2 Grad betragen. Das bisher kälteste Jahr in Deutschland war 1940 mit einer mittleren Temperatur von 6,6 Grad, das wärmste 2000 mit 9,9 Grad. Die „mittlere Temperatur“ sagt aber noch nichts über die Schwankungen während eines Jahres aus. 2010 gab es erhebliche Temperaturausschläge nach oben und nach unten. So waren Januar und Februar zu kalt, April und Juli zu warm. Und im Herbst gab es in Ostdeutschland Überschwemmungen.