soundtrack
:

Eine bekannte Band ist nicht das schlechteste Sprungbrett für eine Solo-Karriere. Elke Brauweiler beispielsweise kennt man als unverwechselbare Stimme der Berliner Elektropopper „Paula“. Aber auch auf dem Debüt von „Commercial Breakup“ und in Duetten mit Bernd Begemann und der Deutschrock-Band „Bosse“ hört man sie. Darüber hinaus hat sie sich an einigen Stücken des Duos „Viktoriapark“ und einem Tribut an Hildegard Knef beteiligt, Gedichte von Else Lasker-Schüler vertont und die Titelmusik der Ki.Ka-Sendung „Au Schwarte!“ komponiert. Letzten Monat hat sie nun ihr erstes Soloalbum „Twist a Saint Tropez“ veröffentlicht. Das enthält ausschließlich Coverversionen französischer Pop-Klassiker im trendbewussten Elektrosound, unter anderem von Serge Gainsbourg, Mylène Farmer und Vanessa Paradis. Heute Abend stellt sie es im Grünen Jäger vor.

Neben einer bekannten Band hat unser zweites Beispiel auch einen bekannten Vater vorzuweisen. Denn nicht nur die Pop-Klassiker „It Never Rains in Southern California“ und „The Free Electric Band“ stammen aus der Feder des Musikers und Produzenten Albert Hammond, auch Whitney Houstons „One Moment in Time“ verdanken wir ihm und natürlich seinen großen Hit „Down by the River“. Sein Sohn Albert Hammond Jr. wiederum hat es als Gitarrist der New Yorker Garage-Rock-Wiederbeleber „The Strokes“ zu einiger Berühmtheit gebracht. Deren Songs allerdings schreibt überwiegend Sänger Julian Casablancas. Grund genug für den jüngeren Hammond, seine Songwriter-Qualitäten auf einer eigenen Platte unter Beweis zu stellen. „Yours To Keep“ heißt das Ergebnis und wurde Anfang Oktober auf dem britischen Label „Rough Trade“ veröffentlicht. Eine ganze Reihe illustrer Gäste haben mitgemacht – Julian Casablancas natürlich, aber auch Sean Lennon, Ben Kweller, Jody Porter von „Fountains of Wayne“ und Chris Feinstein. Herausgekommen ist eine melodische Rock-Pop-Platte, in der die „Strokes“ genauso zu hören sind wie der Vater. Am Montagabend im Knust.

Holly Golightly schließlich ist einen Tag später im Molotow das dritte Beispiel. Vier Jahre sang sie Anfang der Neunziger in der Drei-Akkord-Garage-Band „Thee Headcoatees“, bevor sie eigene Schritte in Richtung Folk, Blues, Jazz und Rock’n’Roll ging – stets mit ordentlichem 60s-Einfluss. Eine zweite Band ist aus der Karriere der Freundin von Billy Childish allerdings auch nicht wegzudenken. Anfang dieses Jahrtausends spielte sie vor den „White Stripes“, auf deren Album „Elephant“ performt sie den letzten Song „It’s True That We Love One Another“ gemeinsam mit Jack und Meg White. ROBERT MATTHIESElke Brauweiler: Do, 30.11., 20 Uhr, Grüner JägerAlbert Hammond Jr.: Mo, 4.12., 21 Uhr, KnustHolly Golightly: Di, 5.12., 21 Uhr, Molotow