DAS MACHT DIE SONSTIGE PARTEI
: Die Feministinnen sind drin, die FDP auch

ERGEBNISSE In den vergangenen Wochen sprach taz-Redakteurin Doris Akrap mit kleinen Parteien aus ganz Europa. Wie haben die hier vorgestellten Parteien bei der Europawahl abgeschnitten?

Ins Europaparlament geschafft haben es von ihnen folgende:

Volksbewegung gegen die EU, Dänemark: 8,1 Prozent, ein Mandat. Obwohl sie die EU ablehnen, wollen sie ins EU-Parlament, „um bestimmte Fragen, die auch zwischenstaatlich geregelt werden können, wieder an die nationalen Parlamente zurückzugeben“, hatte der Informationschef der Partei, Ib Roslund, der taz gesagt.

Feministische Initiative F!, Schweden: 5,3 Prozent, ein Mandat. „Es ist nicht okay, wenn rassistische und faschistische Parteien in unsere Parlamente kommen und Einwanderer ausgegrenzt werden“, meinte die Spitzenkandidatin Soraya Post.

FDP, Deutschland: 3,4 Prozent, ein Mandat. „Alle Parteien vertreten eine Minderheitenposition“, fand der Spitzenkandidat Graf Alexander von Lambsdorff im Gespräch mit der taz. „Wir brauchen jetzt Konzepte statt Klamauk, was wir in Vergangenheit zu häufig gesehen haben“, sagte Lambsdorff nach der Wahl im Deutschlandfunk.

Freie Wähler, Deutschland: 1,5 Prozent, ein Mandat. „Ich kriege breite Zustimmung in der Öffentlichkeit. Nur hab ich zu wenig Öffentlichkeit“, hatte sich der Vorsitzende Hubert Aiwanger beschwert.

Folgende Parteien hingegen haben es nicht geschafft:

EU-Austritt, Österreich: 2,71 Prozent.

Yorkshire First, Großbritannien: 1,47 Prozent

Tierschutzpartei (Pacma), Spanien: 1,12 Prozent

NS-LEV 21 Volkssozialisten, Tschechien: Die Partei des Ex-Ministerpräsidenten Jiri Paroubek bekam nur 0,46 Prozent.

SKP, Kommunistische Partei Finnlands: 0,3 Prozent

Jesus Lebt, Niederlande: 0,2 Prozent

Espéranto-Partei, Frankreich: 0,2 Prozent

Bei Vivant (Belgien), Traumjob (Slowenien) und der Demokratischen Partei des Atlantiks (Portugal) war das genaue Ergebnis am Montagnachmittag noch unklar, ebenso das Abschneiden der ehemaligen Kunstturnerin Corina Ungureanu, die als unabhängige Bewerberin in Rumänien antrat.