: „Nicht wegen Weihnachten“
MUSIK Zur Weihnachtszeit luden Bremer Bands zum Konzert. Leider müssen die Trashmonkeys absagen. Velvetone bieten dafür ein besonderes Schmankerl
von Andreas Schnell
Nachdem am Samstag letzter Woche die „Mad Monks“ den Reigen der Jahresendzeitkonzerte von Bremer Bands eröffneten, sind an den Feiertagen die „Trashmonkeys“ und „Velvetone“ an der Reihe. Besser: sollten sein. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Nachricht, dass das Konzert der Trashmonkeys aus Krankheitsgründen ausfallen muss.
Gefeiert wird trotzdem am geplanten Ort, allerdings ohne Bands. Der gesunde Teil der Band wird vor Ort sein und Präsente in Form von Trashmonkeys-CDs als Trostpflaster verteilen. Und natürlich gibt es Musik vom Plattenteller, ganz im Geiste des eigentlich geplanten Happenings – also mit Schwerpunkt auf lauten Gitarren. Der „Christmas Bash“ wird dann zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Wer also am ersten Weihnachtsfeiertag statt Weihnachtsliedern Rock’n’Roll will, ist nicht ganz verloren. Live-Musik gibt es dann leider erst einen Abend später bei Velvetone. Unter dem Titel „The Twangin’ Soul Stew“ versprechen die Bremer Roots Rocker eine „würzig-fett pulsierende Ladung aus Velvetones Soul Kitchen“. Wie schon im letzten Jahr haben sie sich einen Gast eingeladen, um nicht einfach ein „normales“ Velvetone-Konzert zu spielen: Der Keyboarder Sir Reen alias Sören Tesch ist alles andere als unbekannt. Jahrelang spielte er bei „Schwarz Auf Weiss“, ist außerdem Mitglied der famosen „Teenage Music International“, veredelt den Sound der Solinger Power-Pop-Band „The Cheeks“ und spielt außerdem bei „Dogs On Catwalk“, um nur die wichtigsten zu nennen.
Dass er nun mit Velvetone kollaboriert, war vielleicht nur eine Frage der Zeit. Zwar sind sein Fachgebiet eher die 60er Jahre, aber die Liebe zu alten Instrumenten, Klängen und Spielweisen eint ihn mit Velvetone, die in der Geschichte der Rockmusik noch weiter zurückgehen.
Nachdem letztes Mal ein Steel-Gitarrist sinistre Country-Vibes in die Velvetone-Songs einflocht, treffen also diesmal die Wurzeln des Rock’n’Roll auf mächtige Orgeltöne. Beide Parteien sind dabei aber eben nicht Musiker, für die der Rock’n’Roll mit Buddy Holly beziehungsweise „American Pie“ gestorben ist, sondern entwickeln diese alten Formen weiter.
Und warum zu Weihnachten? Andy Merck, Bassist von Velvetone überlegt: „Eigentlich hat das erstmal nichts mit Weihnachten zu tun. Wir wollten das machen, wenn ein paar der ‚alten‘ Leute mal wieder in Bremen sind. Und am zweiten Feiertag haben die Leute dann endgültig genug von Familie und so.“
■ Trashmonkeys: Party statt Konzert, Samstag, 21 Uhr, Tower; Velvetone: Sonntag, 20 Uhr, Lagerhaus