DEUTSCHLAND NICHT MEHR HAND IN HAND

Shake hands, Pfötchen geben oder einfach nur ein feuchter Händedruck: Im Bundesgebiet menschelt es schnell, geht es um die Erstbegrüßung. Der Minimalkörperkontakt per Handschlag ist im Gegensatz zum distanzierteren Kopfnicken oder zur leichten Verbeugung der Briten meist an der Tagesordnung. Allerdings lassen sich landsmannschaftliche Unterschiede feststellen. Der Bayer etwa streckt unbarmherzig zu jeder noch so unpassenden Gelegenheit die Pranke hervor, der Hanseat dagegen hält es eher like the brits. Gestern hat die Greeter-Agentur epd anhand einer Umfrage des auf Teufel-komm-raus-endlich-wieder-Erfolg haben-wollenden-Magazins Stern längst nottuende Feldforschung übermittelt. Demnach halten es 55 Prozent der Bundesbürger „für überflüssig, sich in Kliniken und Arztpraxen die Hände zu schütteln“. 43 Prozent dagegen halten genau das „für übertrieben“. Besonders die Jüngeren schütteln gern: „Vor allem die 14- bis 29-Jährigen wollen auf den Händedruck mit ihrem Arzt nicht verzichten.“ Statistisch nicht extra markiert wurden die händisch lebenden Bajuwaren.