„Mittel gegen alles“

VARIETÉ Eine Künstlergruppe lädt zum ultimativen Test der „Pille gegen alles“ in die Schaulust

■ 26, ist Kleinkünstler und Teil der 2010 gegründeten Varieté-Gruppe. Sie tritt etwa einmal im Jahr auf und heißt immer anders – mal „Mafia“-Varieté, mal „à la Carte“ – immer entsprechend des jeweiligen Mottos der Show. Anders als bei einem Nummern-Varieté ist der ganze Abend einem Thema gewidmet. Die Gruppe entwickelt dies gemeinsam, ohne Regisseur. Die KünstlerInnen arbeitet unkommerziell. Für die Show „P.I.L.L.E“ probten sie seit Sommer letzten Jahres zusammen mit einer siebenköpfigen Band.

taz: Herr Meya, Sie suchen noch freiwillige Probanden für ihre neue „Pille“?

Jasper Meya: So ist es. Wir hoffen und sind uns sicher, dass viele Tester kommen werden.

Was ist das für ein Medikament?

Nicht ohne Grund nennen wir sie die „Pille pro omnia“: Wir haben ein Mittel gegen alles entwickelt – gegen alle körperlichen und seelischen Leiden. So viel können wir versprechen: Es lohnt sich zu kommen.

Ein Medikamentenversuch kann gefährlich sein. Was kommt auf die Probanden zu?

Wir können für nichts garantieren, das Ergebnis ist noch offen. Deshalb gibt es ja diesen Test.

Wie bei anderen Pharma-Unternehmen zählt also allein der Profit?

Natürlich müssen wir kostendeckend arbeiten, allerdings sehen wir unsere Forschung als Dienst an der Menschheit. Bei der Entwicklung der Pille sind wir kurz vor dem Durchbruch. Aber eine Entlohnung gibt es nicht. Die Leute zahlen keinen Eintritt. Das wäre ja auch absurd bei einem Test. Wir verabreichen die Pille kostenlos und sind daher auf Spenden angewiesen.

Das hört sich bitter an …

An dem Test teilnehmen zu dürfen ist schon Entlohung genug. Unsere Pille soll nicht nur eine für alles, sondern auch eine für alle sein.  INTERVIEW: JPB

Fr, 19 Uhr, Schaulust, Beim Handelsmuseum 9. Weitere Termine: 31. 5., 2. 6. und 3. 6.