DAS WETTER: DIE DECKE

Die ungewaschene Tischdecke lag schmutzig und verbraucht am Boden der Waschküche. Sie fühlte sich benutzt und elend, roch nach Bier und Essensresten. Was aber das Schlimmste war: Alle ihre Freunde hingen frisch gewaschen an irgendeiner Leine herum. Traurigkeit überkam ihr leinenes Gemüt, und sie wischte sich mit dem letzten sauberen Zipfel die Tränen aus den Brandlöchern. Da hörte sie auf einmal eine Stimme: „Gräme dich nicht, alles wird gut“, sagte eine kleine Bürste, die unweit der Tischdecke in einem Eimerchen lag. „Genau!“, rief es aus einer anderen Ecke – es war die Gallseife. Schnell hüpften die beiden herüber und schrubbten die Decke, bis sie wieder blitzsauber war. Als Dank lud sie ihre neuen Freunde zum Kegelabend ein.