Der Wohlstand ist schuld

VORSORGE-VORSTOSS Mittels eines „Nationalen Diabetesplans“ wollen Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Volkskrankheit bekämpft sehen

Die demografische Entwicklung und der verbreitete Lebensstil sorgen für Zuwächse

Mit einer gemeinsamen Bundesratsinitiative wollen Niedersachsen und Schleswig-Holstein Vorsorge und Früherkennung der Diabetes verbessern. Beide Länder wollten sich dafür einsetzen, dass die Bundesregierung einen Nationalen Diabetesplan erarbeitet. Dies beschloss nach Angaben der Staatskanzlei in Hannover am Dienstag das niedersächsische Landeskabinett. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge fünf bis zehn Millionen Menschen an der Krankheit Diabetes mellitus.

„Wir wollen in diesem Nationalen Diabetesplan Präventionsstrategien, Früherkennungsmaßnahmen und Vorschläge für neue Versorgungsmodelle zusammenfassen und stärken“, erläuterte Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD): „Von besonderer Bedeutung ist für die niedersächsische Landesregierung auch die Stärkung der Selbsthilfe der an Diabetes erkrankten Menschen.“

Trotz einer hohen individuellen und gesellschaftlichen Belastung durch die Krankheit lägen nur wenig verlässliche Daten zur Häufigkeit der Diabetes vor, hieß es weiter. Besonders verbreitet sei die Altersdiabetes, die durch Übergewicht und Bewegungsmangel befördert werde.

Durch die demografische Entwicklung und den verbreiteten Wohlstandslebensstil dürfte diese Volkskrankheit weiter an Bedeutung gewinnen. Zu den Folgen der „Zuckerkrankheit“ gehören unter anderem erhöhter Blutdruck und Herzinfarkt, aber auch Netzhautablösung sowie Nervenschädigungen in den Armen und Beinen.  (epd)