UNTERM STRICH

Berliner Bühnen, auf nach Brandenburg! Das würde der Appell des Wiener Kulturstadtrats Mailath-Pokorny bedeuten – wenn man ihn auf Deutschland übertragen würde. Im Interview mit der Tageszeitung Der Standard sprach sich Mailath-Pokorny dafür aus, die besondere staatliche Förderung der Vereinigten Bühnen Wien ohne Einsparungen fortzusetzen. Er sei gleichzeitig sehr dafür, dass „Bundestheater wieder Tourneen durch die Bundesländer machten“. Die Vereinigten Bühnen Wien seien „einer der weltgrößten Musiktheaterkonzerne mit rund 700.000 Besuchern pro Jahr“ und einem exzellenten Ruf, aber „auch der Steuerzahler in Kärnten oder Vorarlberg hat das Anrecht, eine Vorstellung der Bundestheater zu sehen, für die er letztendlich aufkommt“. Vielleicht müssten die Brandenburger Kulturbetriebe die Berliner einfach nur einmal einladen, damit die nicht immer auf Festivals in der ganzen Welt auftreten.

Kunst kennt keine Energiesparlampen: Wulf Herzogenrath, der Direktor der Kunsthalle Bremen, sieht durch das europaweite Glühlampenverbot auch das kulturelle Erbe in Gefahr. „Es gibt in jedem Museum Kunstwerke mit schönen Glühbirnen, die kann man nicht einfach ersetzen“, sagte der Kunsthistoriker der Nachrichtenagentur dapd. Die Kunst- und Architekturszene forderte in einer Petition bereits eine Rücknahme des Glühbirnenverbots. Die Europäische Union hat die Produktion von und den Handel mit konventionellen Glühlampen und Halogenbirnen verboten. Bis 2012 wird das Verbot umgesetzt.