WM-FOODSKANDAL: KLASSISCHE GERICHTE IM HISTORISCHEN SUD

Mit einer stiff upper lip hat der englische Fußballverband auf den Lebensmittelskandal reagiert, der die brasilianischen WM-Quartiere gerade heimsucht. Im Hotel der Briten in Rio hatte eine heimische Verbraucherschutzbehörde mehr als zwei Kilo verdorbener Lebensmittel gefunden. „Der englische Koch ist mit der Sauberkeit der Einrichtung zufrieden“, hielt ein Verbandssprecher laut dpa-Meldung dagegen. Bei dem bemängelten Fettklumpen handele es sich ferner nicht um Sondermüll, sondern um ein denkmalgeschütztes Nationalheiligtum, das bereits auf der Londoner Weltausstellung 1851 ausgestellt wurde. Königin Victoria sott damals, im ehemals massiven Block Rindertalg, den Sir Francis Drake 1572 von den Spaniern erbeutet hatte, eigenhändig ihren Glückskabeljau. Seitdem gelten im königlichen Fett frittierte Fische, Pommes und Marsriegel als wundertätig. Vor jeder wichtigen internationalen Entscheidung werden die Three Lions deshalb mit klassischen Gerichten im historischen Sud verköstigt. Was wiederum deren Abschneiden bei derlei Turnieren erklären mag.