leserbriefe
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Kunden werden ausgeschlossen

■ btr.: „Freier zu Helden machen“, taz.nord 24. 5. 2014

Eine Iniative öffentlich legitimierter Organisationen, die sich an Kund*innen von sexuellen und erotischen Dienstleistungen wendet, sollte Kund*innen in die Planung und Durchführung ihrer Initiativen einbeziehen. Von der Leitung des Runden Tisches Bremen, der Beratungsstelle „Betreuung für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution“ (BBMeZ), die federführend für die Initiierung der Kampagne „Frauenheld“ ist, wurde dieser Versuch nicht unternommen. Die BBMeZ lehnt eine Zusammenarbeit mit mir als bekennendem Kunden und Initiator der Frühstücksrunde ProSexworkHB (ProSWHB) ab.

ProSWHB ist eine Initiative, die sich auch an Kund*innen von Sexarbeitenden richtet. In ihr treffen sich Kunden, die interessiert an einem fairen Umgang mit Sexarbeitenden und guten Bedingungen in der Sexarbeit sind. Eine Teilhabe von mir als Initiator dieser Gruppe wird von der BBMeZ kategorisch abgelehnt. Dies widerspricht dem Auftrag, den die BBMeZ als öffentlich legitimierte und finanzierte Leitung des Runden Tisch Menschenhandel Bremen hat.

Ihre Aufgabe ist es, Akteur*innen im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen zu vernetzen, um Menschenhandel zum Beispiel in die sexuelle Ausbeutung aktiv begegnen zu können. Es stellt sich die Frage, ob öffentliche Mittel zweckentfremdet verwendet werden und die BBMeZ ihre Leitungsaufgabe ausreichend neutral und fachlich angemessen wahrnimmt, wenn sie die Männerarbeit der evangelischen Kirche an der Initiative beteiligt, bekennende Kunden jedoch ausschließt.  

LARA FREUDMANN, KLAUS FRICKE, Bremen