Neckische Zebras: der THW Kiel

Nicht nur der Ball zappelt in vielen Sportarten im Netz, häufig verfangen sich auch die Anhänger der Vereine darin. Was sie da geboten bekommen, ist manchmal schon ein dolles Ding. Wir haben’s getestet.Bis 2030 soll überall in Schleswig-Holstein Hochgeschwindigkeits-Internet verfügbar sein. Das hat die Landesregierung beschlossen. Die Rede ist nicht von irgendwelchem heißen Scheiß, sondern von ganz normalem DSL. Vor diesem Hintergrund mag auch die Website des THW Kiel in Ordnung gehen: Sie wird gehostet von der Provinzial-Versicherung – und sieht, mit Verlaub, auch so aus. Das Werbebanner des Hauptsponsors kommt mit neckischem Laufeffekt daher – aber nur bis „Unsere Unfallversic“ und „Zuhause spitze, auswärts unschlagba“. Darunter soll einen „Zebra Online“ anspringen, in einer Schrift, die Mitte der Achtziger mal ganz weit vorne gewesen sein muss. Das Allerschönste ist der Aufmacher-Text: „1:0 (3.), 1:1 (4.), 1:2 (4.), 2:2 (4.), 2:3 (5.), 3:3 (6.), 3:4 (7.), 4:4 (7.)“ heißt es da fast poetisch. Es geht immer so weiter und hört auf mit „26:29 (56.)“ – damit ist alles Wesentliche gesagt über das Champions-League-Halbfinale gegen MKB-MVM Veszprem am Samstag: Klar, dass der THW das zweitgenannte Team ist. Überhaupt, das mit dem Gewinnen wird langsam zum Problem, zumindest für die Website. Dort gibt es eine Spalte mit errungenen Titeln. 43 Stück, alle penibel mit Jahreszahl vermerkt. Sollte der THW gestern Flensburg-Handewitt geschlagen haben, müssten sie schon wieder anbauen. Eng wird es bald auch für das THW-Logo: Drei Sterne zieren es, für jeden Champions-League-Sieg einer. Noch zwei, drei davon, und sie können das Design des Internetauftritts in die Tonne kloppen. Aber dann kommt der Relaunch wenigstens nicht erst 2030.  JANK

Im Netz: www.thw-provinzial.de