heute in bremen
: „Sehr gute Perspektiven“

Die Mitglieder des Bremer Bauernverbandes beschäftigen sich mit Zukunftsfragen

taz: Angeblich haben wir in Bremen ca. 200 Bauern. Wo verstecken die sich?

Hinrich Bavendam (Präsident des Bremer Landwirtschaftsverbandes): Das frage ich mich auch immer – obwohl ich alle persönlich kenne. Die meisten Höfe gibt es im Blockland, in Borgfeld und Oberneuland. Die größten liegen aber im Süden, mit Betrieben von bis zu 400 Hektar. Diese befinden sich aber nicht nur in Bremen, sondern auch in Niedersachsen.

Warum ist der Verband selbstständig und arbeitet nicht mit Niedersachsen zusammen?

Zurückzuführen ist das auf althergebrachte Strukturen.Wenn wir mit Niedersachsen fusionieren würden, würde sicher die Effektivität verloren gehen.

Perspektiven der Landwirtschaft ist das Motto der Versammlung. Haben Bauern Perspektiven?

Es gibt momentan sogar gewaltigen Aufwind. Während der rot-grünen Koalition haben die Bauern bundesweit verhalten investiert. Da gibt’s Nachholbedarf. Und die Nahrungsmittel werden knapp: Zu merken war das dieses Jahr bei der Kartoffelernte. Es wird reichen, aber bei den Pommes könnte es im Frühjahr eng werden. Außerdem gehen die Milchmengen in Europa zurück.

Also schlechte Aussichten?

Im Gegenteil: Auf dem Weltmarkt ist weniger Milch vorhanden – das ist gut für den Absatz. Die Umsatz-Vorausplanungen des Bauernverbandes werden übertroffen, weil die Landwirte wieder mehr investieren.

fragen: rena m. langosz

Öffentliche Mitgliederversammlung, Roter Salon, Speicher XI, 19.30 Uhr,