NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Last NightWenn die lebenslange monogame Zweierbeziehung in der Realität auch nur als Illusion weiterlebt, so ist sie doch für eine ganze Industrie endloser Quell „neuer“ Ideen. Zahllose romantische Komödien und Dramen haben ihren Weg in die Kinos gefunden und referieren bei aller Vielschichtigkeit der Betrachtung doch immer wieder nur eines: Wie erstrebenswert das große 1+1 doch sei, ewiges Glück verheißend, Schutz vor den Fährnissen einer mehr oder weniger feindseligen Umwelt und nicht zuletzt der einzige Weg für Mann und Frau, ihren Rollenerwartungen gerecht zu werden. Auch „Last Night“, das Debüt der Regisseurin Massy Tadjedin, variiert das alte Thema nur wenig aufregend, dafür aber mit genormt gut aussehendem Personal. Aus Eifersucht geboren bricht Keira Knightley einen Streit mit Gatten Sam Worthington vom Zaun, der am nächsten Morgen mit Eva Mendes (dem Anlass des Streits) auf Dienstreise geht. Im Interesse der Karmabalance bekommt auch Knightley ihre Versuchung vor die Nase gesetzt – in Form des Exlovers, gespielt von Guillaume Canet. Nach dieser Exposition haben dann zwei Figuren den Rest des Filmes Zeit, über den Wert der Treue und damit ihrer Beziehung zu reflektieren und gegen den teuflischen hedonistischen Reflex zu kämpfen. Auch der recht elegante Schnitt von Woody Allens Haus- und Hofcutterin Susan E. Morse macht die Story nicht interessant, die Dialoge nicht emotional mitreißend, die gebügelten Starschönheiten nicht erotisch. Man möchte die ganze Zeit nur fragen: Na und? Sollen sie doch in die Kiste hopsen. Danach sind immer noch alle reich und schön und verheiratet und so langweilig, wie ein Leben eben zwangsläufig sein muss, in dem sexuelle Treue das völlig unzureichende Substitut für Loyalität und Liebe ist. Im Multiplex Ihres Vertrauens