Teure Überschwemmung

WETTER Das Hochwasser in Australien kostet die Agrar- und Bergbauindustrie Milliarden Dollar

CANBERRA taz | An der australischen Ostküste sind noch immer Orte überflutet, Häuser, Geschäfte und Kirchen sind unbenutzbar. Tagelange Regenfälle und anschließende Überflutungen in weiten Teilen des Bundesstaates Queensland haben an Immobilien und Fahrzeugen massive Schäden verursacht. Die Wirtschaft in den betroffenen Gebieten ist lahmgelegt. Mehrere Bezirke haben Katastrophenalarm ausgelöst, verschiedene große Bergbauunternehmen haben den Ausnahmezustand erklärt. Versicherungen schätzen die Schäden auf mehrere Milliarden Dollar.

Wirtschaftlich am stärksten von den Fluten betroffen ist die Agrarindustrie. Bauern, die nach zwölf Jahren Dürre endlich auf eine reiche Ernte gehofft hatten, sehen ihre Felder unter Wasser. Tausende Schafe und Rinder sind ertrunken. Ein Sprecher des Landwirtschaftsverbandes AgForce geht von mehreren hundert Millionen Dollar Schäden aus. Der Straßenverkehr im Süden von Queensland und im Norden des benachbarten Bundesstaates New South Wales ist zum Erliegen gekommen.

Schwere Konsequenzen haben die Überschwemmungen auch für die Bergbauindustrie, allen voran die in Queensland wirtschaftlich bedeutende Kohlewirtschaft. Die schweizerisch-britische Xstrata, die brasilianische Vale und die australischen Macarthur Coal und Aquila Resources berufen sich auf höhere Gewalt, da sie ihren Abnehmern gegenüber nicht mehr alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllen können. Meteorologen gehen davon aus, dass die Fluten noch mindestens bis Mitte Januar anhalten werden. URS WÄLTERLIN