SCHÄFCHENZÄHLEN: KOLUMBIEN KICKT SICH AUS DEM AUS

Fast hätten wir eine Finte des kolumbianischen Fußballverbandes vermutet, eine Meldungs-Ente, produziert zu „Nach 16 Jahren Abstinenz ist Kolumbien wieder bei einer WM vertreten“, wie uns gestern die Dribbler von ap aufklärten. Doch in den wolkenverhangenen Anden ereignete sich jüngst wohl doch keine Ente, sondern wahrhaftig eine Partie Schafe. Am Sonntag traten zweimal zehn Paarhufer der Stadt Nobsa gegeneinander an, eine Mannschaft gab sich als einheimischer Nationalkader aus, die andere als brasilianischer. Wer jeweils das Tor hütete – ob extrascharfe Hütehunde oder menschliche Vollpfosten –, verschwieg ap. Auch wie die Wollknäule mit ihren Hirten alias Trainern auskamen, fehlte. Jedes einzelne brachte demnach seinen eigenen Coach aufs Feld, der es ständig am Seil weg vom Grasfuttern ziehen sollte. Vor Spielbeginn hatten die Schafe die Hirten darauf trainiert, „einen Schaumfußball zu erkennen“. Die Partie endete schließlich 4:3 für Kolumbien, den Siegtreffer schoss in der 50. Minute der Hammel James Rodriguez. Die brasilianischen Schafe trennten sich danach von ihren Hirten.