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ÖKOSTROM Fast 10.000 Haushalte wollen in Schleswig-Holstein Energie selbst produzieren

Rund 110 Mitarbeiter kümmern sich allein um die Bearbeitung der Anträge

Immer mehr Schleswig-Holsteiner wollen eigenen Strom aus erneuerbaren Energien herstellen. Von Januar bis November hätten rund 9.400 Haushalte beantragt, künftig Strom ins Netz einzuspeisen, teilte der Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz AG am Donnerstag in Quickborn mit. Das sind fast 200 Anträge pro Woche. Im gesamten vergangenen Jahr waren es lediglich 6.800 Anträge, im Jahr davor 2.600.

Gegenwärtig gebe es im nördlichsten Bundesland etwa 16.800 Anlagen, die regenerativ erzeugten Strom ins Netz einspeisen. Den größten Anteil mit 2.000 Megawatt Leistung haben dabei die Windkraftanlagen vor der Photovoltaik mit 415 Megawatt und Biomasse mit 155 Megawatt.

Beim Netzbetreiber und dessen Muttergesellschaft Eon Hanse kümmern sich inzwischen rund 110 Mitarbeiter allein um die Bearbeitung der Anträge. Es müsse geprüft werden, ob das Netz die zusätzlichen Strommengen verkraften könne. Häufig müsse die Infrastruktur der Netze erweitert werden. So würden zahlreiche Stromleitungen verstärkt und Ortsnetzstationen aufgerüstet. Über ein Dutzend Umspannwerke wurden ausgebaut, um den Strom aus erneuerbaren Energien in das Hochspannungsnetz zu transformieren.

In den nächsten Jahren will Eon Hanse rund 100 Millionen Euro in den Ausbau des Stromnetzes in Schleswig-Holstein investieren.  (dpa/taz)