Krach in der Göttinger Linken

RÜCKTRITTE Die Wählergemeinschaft ist zerstritten, Grund sind Konflikte mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden

In der Wählergemeinschaft Göttinger Linke, in der neben Mitgliedern der Linkspartei auch DKP-Leute und Unorganisierte mitarbeiten, kracht es gewaltig. Der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Gerd Nier und der schulpolitische Sprecher Rolf Ralle, der ohne Ratsmandat die Wählergemeinschaft im Jugendhilfeausschuss vertrat, haben ihren Rücktritt zum August angekündigt.

Der Grund sind Konflikte mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und früheren Landtagsabgeordneten Patrick Humke. In seinem in Auszügen bekannt gewordenen Rechenschaftsbericht für die Mitgliederversammlung der Wählergemeinschaft spricht Nier von „gravierenden Störungen“ zwischen ihm und Humke. Er bedaure, dass er sich „immer wieder noch einmal mit den Launen, dem teilweise unbeherrschten und für mich manchmal menschlich grenzwertigen Verhalten von Patrick arrangiert“ habe.

Die Versammlung hatte Humke daraufhin zum Mandatsverzicht aufgefordert. Humke selbst dementierte gegenüber dem Göttinger Tageblatt ein Zerwürfnis in der dreiköpfigen Fraktion. Es gebe aber innerhalb der Göttinger Linken Leute, die ihn fertigmachen wollten.

Neben den persönlichen Animositäten gibt es in der Wählergemeinschaft auch politischen Streit. Er kulminierte vergangene Woche bei der Frage, ob der Oberbürgermeisterkandidat der SPD bei der Stichwahl am 15. Juni unterstützt werden soll. Der Sprecherrat hatte dies befürwortet, sein Antrag fand aber keine Mehrheit.  RP