Artenschutz erfolgreich

Die Uhus in Schleswig-Holstein haben in diesem Jahr fleißig gebrütet. Nach dem gestern vorgelegten Artenschutzbericht des Umweltministeriums ist der Bestand der größten aller Eulen inzwischen nicht mehr auf die Unterstützung von Naturschützern angewiesen. Die Vogelkundler zählten zwei Jungvögel pro erfolgreicher Brut – so viel wie im langjährigen Durchschnitt. Die Zahl der Seeadler-Brutpaare war im Vergleich zum Vorjahr mit 45 stabil. Umweltminister Christian von Boetticher (CDU) sagte, dass die Schutzprojekte für Seeadler sehr erfolgreich verlaufen.

Der Bericht weist zudem auf die auffällig hohe Zahl erlegter oder überfahrener Marderhunde hin. Sie stieg von sechs im Jahr 1998 auf 203 Tiere. Als Grund wird eine schnell wachsende Population der aus Ostasien eingewanderten marderähnlichen Kleinhunde vermutet.

An der Nordsee ist die Zahl der Küstenvögel seit Jahren stabil. Bei zehn Arten beobachteten die Biologen sogar eine Zunahme der Bestände, sagte Ornithologe Bernd Hälterlein vom Schleswig-Holsteinischen Nationalparkamt in Tönning. Gravierende Veränderungen gebe es jedoch bei so genannten Rastvögeln: Ihnen dient das Wattenmeer als Drehscheibe auf ihrem Weg zwischen Arktis und Afrika. Bei den Arten Knutt, Alpenstrandläufer, Kiebitz, Regenpfeifer oder Pfuhlschnepfe gab es starke Rückgänge. Die Ursachen dafür müssen nicht unbedingt in Schleswig-Holstein liegen, sind jedoch noch nicht erforscht. DPA/TAZ