heute in bremen
: Geschichten vom Widerstand

Heute beginnt das „Internationale Arbeiter-Filmfestival“ in der Schauburg

Herr Güler, beim Festival zeigen Sie Filme aus Asien und Lateinamerika in Originalfassung mit türkischen Untertiteln – schreckt das nicht viele ab?

Ahmet Güler, Internationale Mediengruppe Bremen: Wir veranstalten das Festival zusammen mit einer ähnlichen Initiative in der Türkei. Von dort stammen die Filme. Das muss kein Nachteil sein. Es gibt in Bremen viele Menschen, die Spanisch oder Portugiesisch sprechen. Und es gibt viele kurdische und türkische Migranten, die politisch interessiert sind.

Worum geht es in den Filmen?

Die inhaltliche Klammer sind der Neoliberalismus und die Privatisierungen, die in vielen Ländern ähnlich ablaufen. Und der Widerstand dagegegen.

Politische Dokumentarfilme – glauben sie, es werden viele Arbeiter zu Ihrem Festival kommen?

Es war uns ein Anliegen, Arbeiter für das Festival zu begeistern. Wir haben deswegen 150 persönliche Einladungen an Menschen verteilt, die Arbeiter sind oder waren.

„Arbeiterfilmfestival“ klingt, als ob es sich um Filme von Arbeitern handeln würde. Das ist aber nicht der Fall.

Wir fanden eigentlich, dass das eher nach Brecht oder DDR klingt. Aber die Filme handeln nun mal hauptsächlich von Gewerkschaften, Bauern und Fabrikarbeitern. Dennoch ist die Perspektive nicht nur eine externe. Der Regisseur Metin Yegin beispielsweise hat immer sehr lange mit den Menschen gelebt und gearbeitet, die er in seinen Filmen dokumentiert.

Interview: Christian Jakob

1. Internationales Arbeiter-Filmfestival. Bis 14.12. ab 17.00 Uhr, Schauburg