2007 entscheidet

Geschäftsführer Andreas Bull gratuliert mit allem gebotenem Ernst: Denn die taz nrw muss noch zulegen

In den drei Jahren seit Start der täglichen NRW-Regionalseiten hat sich die Gesamt-Auflage der taz entlang der Konjunkturen der politischen Themen mehrmals auf und ab bewegt. Besonders stark war die Nachfrage in 2005, als zunächst in Nordrhein-Westfalen das Ergebnis der Landtagswahlen im Mai das Schicksal der rot-grünen Bundesregierung in Berlin besiegelte.

Der Spannungsbogen hielt auch über den Sommer hinweg bis zu den vorgezogenen Bundestagswahlen an. Von diesen Ereignissen konnte die regional im Westen verkaufte Auflage besonders profitieren, weil sie mit dem regionalen redaktionellen Zusatzangebot in der Lage war, dem Interesse der Leserinnen und Leser entgegen zu kommen. Sie hat damit wesentlich zur Stabilisierung der gesamten taz beigetragen.

Auf die Entwicklung der regionalen Verbreitung wird aus Sicht der taz-Zentrale auch deshalb besonders geachtet, weil sie ausschlaggebend ist für den Finanzierungsbedarf der Regionalredaktion, der seit Beginn des Projektes durch die taz-Entwicklungs GmbH & Co. Medien KG aufgebracht wird.

Die Einlagen der Kommanditisten sichern wie geplant die Anfangsverluste, die Ressourcen sind aber endlich, weil seit Ende 2005 aus steuergesetzlichen Gründen neue Mittel nicht mehr sinnvoll eingeworben werden können und die vorhandenen zum Ende des kommenden Jahres aufgebraucht sein werden.

Das Jahr 2007 wird für das Engagement, in NRW täglich zusätzliche landesweit publizierte Seiten durch eine Regionalredaktion herzustellen, entscheidend werden. Gegenwärtig ist mit rund 1.000 zusätzlichen Abonnements und einigen hundert Verkäufen im Zeitungshandel der Erfolg zwar deutlich, aber für ein ausgeglichenes Wirtschaften bei weitem nicht ausreichend.

Es muss sich nun zeigen, ob die regionale Nachfrage durch die taz-spezifische redaktionelle Sichtweise auf Landespolitik, Bildung, Sport und Kultur so gesteigert werden kann, dass sie den zusätzlichen Aufwand kompensiert.

Wir wünschen Euch dabei weiterhin eine „gute Hand“, nicht zuletzt auch, weil ein Erfolg im größten Bundesland für den Rest der taz eine außerordentliche strategische Bedeutung hat. ANDREAS BULL, Geschäftsführer

Fotohinweis: ANDREAS BULL (51) ist Geschäftsführer der taz. Er stammt aus Kassel und lebt in Berlin. Er ist taz-Experte für Abo-Kurven