unterm strich
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Das ist irgendwie lustig: Die Deutsche Oper in Berlin nimmt die aus Furcht vor islamistischen Terroranschlägen abgesetzte Mozart-Oper „Idomeneo“ ab dem 18. Dezember wieder ins Programm auf, und nun sind die umstrittenen Requisiten verschwunden: die abgeschlagenen Häupter von Jesus, Buddha, Mohammed und Poseidon aus der letzten Szene der Inszenierung von Hans Neuenfels. Wie konnte das passieren? Haben fundamentalistische Sabotagetrupps doch schon den Weg nach Berlin gefunden? In diesem Fall anscheinend noch nicht. Denn die Opernsprecherin teilte mit, dass ein Diebstahl auszuschließen sei. Die Requisiten seien hausintern verliehen worden und dabei verloren gegangen. Was denken wohl die Teilnehmer der Islam-Konferenz, die Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) extra zur Wiederaufnahme der Inszenierung eingeladen hat? Auch die werden wie geplant sehen, was breit diskutiert wurde. Denn die Requisiten sollen bis zum 18. Dezember neu modelliert werden.

Vielleicht tauchen sie in knapp 30 Jahren wieder auf, wie das Porträt „Nadja“ des Malers Emil Nolde (1867–1956). Ein Kunstsammler aus Baden-Württemberg entdeckte es bei Aufräumarbeiten und übergab es der Polizei. Das Ölgemälde, das laut Experten einen Marktwert von 500.000 Euro hat, wurde zuletzt 1979 in Freiburg gesehen.