Berliner Rede könnte verstummen

Bundespräsident Christian Wulff erwägt einem Zeitungsbericht zufolge den Verzicht auf die traditionelle „Berliner Rede“. Die erstmals 1997 von Roman Herzog gehaltene Ansprache zu gesellschaftlichen Themen stehe wegen ihrer geringen Außenwirkung zur Disposition, berichtet die Augsburger Allgemeine in ihrer heutigen Ausgabe unter Berufung auf das Umfeld des Staatsoberhaupts. Bis auf Herzogs Appell, durch Deutschland müsse „ein Ruck gehen“, sei keine der Reden wirklich in Erinnerung geblieben. Laut dem Zeitungsbericht spricht für das Bundespräsidialamt auch der enorme Erwartungsdruck vor dem staatstragenden Auftritt gegen eine Fortführung der „Berliner Rede“. In der Regel trete der Bundespräsident dort vor hunderten geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Diplomatischem Korps auf. Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung aufgrund des überraschenden Rücktritts von Wulffs Vorgänger Horst Köhler kurzfristig abgesagt worden. Veranstaltet wird die Rede nicht vom Bundespräsidialamt, sondern von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Berlin Partner“. Das Bundespräsidialamt wollte den Bericht der Zeitung am Freitag nicht kommentieren. (dapd)