Willi unsportlich

Bildungssenator Willi Lemke (SPD) weiß um die Bedeutung des Sport-Studiums. Aber er verneint sie

Bremen kann auf die Ausbildung von SportlehrerInnen an der Bremer Uni verzichten. Das teilte der Senat jetzt in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen mit. Den Bedarf an SportlehrerInnen könnten „Neueinstellungen von Bewerbern und Bewerberinnen aus anderen Bundesländern“ problemlos abdecken, führt er an: „Die Schließung des Sportbereichs hätte keine Auswirkungen auf die Qualität des bremischen Sportunterrichts.“

Noch vor einem halben Jahr klang das ganz anders. „Insgesamt katastrophal“ sei die nun ins Auge gefasste Entscheidung, warnte damals ein Vertreter des Bildungsressorts im Ausschuss für die Gleichstellung der Frau. „Wenn es in Bremen keinen Studiengang Sport mehr gäbe, werde es keine Studenten im Schulpraktikum mehr geben, so dass keine Neuerungen von der Universität in die Schulen transportiert würden“, zitiert ihn das Protokoll. Schlimmer noch: Ohne Sportstudierende „stünden den Vereinen keine Übungsleiter mehr zur Verfügung“. Die offizielle Meinung des Senats dazu: Eine Schließung des Studiengangs „kann Auswirkungen auf die qualitative und quantitative Entwicklung von Übungsleitern in den Sportvereinen haben“.

„Der Senat ignoriert und leugnet die Konsequenzen“, kritisiert die Grünen-Wissenschaftspolitikerin Silvia Schön. Zwar, räumt sie ein, seien 1.000 Sport-Studierende vielleicht „ein bisschen sehr viel“. Voraussetzung für Änderungen sei aber, den Bedarf an SportlehrerInnen und ÜbungsleiterInnen zu ermitteln. sim