UNTERM STRICH

Seit über 15 Jahren engagiert sich die iranische Filmemacherin Mahnaz Mohammadi für Menschenrechte im Iran, insbesondere für jene von Frauen. Am Samstag wurde sie erneut verhaftet und in das berüchtigte Gefängnis Evin gebracht. Mahnaz Mohammadi hat in zahlreichen Filmen als Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin mitgewirkt. Ihre Filme „Travelogue“ (2006) und „Women without Shadows“ (2003), der eine iranische Einrichtung für psychisch kranke Frauen porträtiert, wurden bei verschiedenen internationalen Filmfestivals gezeigt. Mahnaz Mohammadi wurde aufgrund ihrer politischen und künstlerischen Aktivitäten bereits mehrfach verhaftet; zuletzt im Sommer 2011. Nach ihrer Freilassung blieb sie anhaltend unter staatlicher Beobachtung durch den Geheimdienst.

In Mülheim bekam am Ende des Festivals „Stücke 2014“ Wolfram Höll den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis 2014. Sein Stück „Und dann“ thematisiert aus der ungewöhnlichen Perspektive eines Kindes den Verlust der Mutter und stellt, in Erinnerungsschleifen mäandernd, vermeintliche Gewissheiten in Frage. Die Jury sah in Hölls Stück eine neue Qualität dramatischen Schreibens und hob die strenge Formung und hohe Musikalität seiner Dichtung hervor.

Die Inszenierung der Regisseurin Claudia Bauer aus Leipzig ist auch zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater in Berlin eingeladen, ebenso wie der zweite Favorit der Jury aus Theaterkritikern, Schauspielern und Autoren: „Gasoline Bill“ von René Pollesch. Den Publikumspreis erhalten Helgard Haug & Daniel Wetzel/Rimini Protokoll für ihr Stück „Qualitätskontrolle“, koproduziert mit dem Schauspiel Stuttgart.