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: Ex-VW-Betriebsrat frei

Keine Verdunklungsgefahr mehr: Der ehemalige VW-Betriebsrat Klaus Volkert hat Geständnis abgelegt

BRAUNSCHWEIG dpa ■ In der VW-Affäre ist der vor drei Wochen inhaftierte frühere Betriebsratschef Klaus Volkert wieder auf freiem Fuß, nachdem er ein Geständnis abgelegt hat. Das Landgericht Braunschweig hob den Haftbefehl gegen den 64-Jährigen am Dienstag auf. Der Haftgrund der Verdunkelungsgefahr bestehe nicht mehr. Wie das Gericht mitteilte, hat Volkert ein „glaubhaftes richterliches Geständnis“ abgelegt und die ihm vorgeworfenen Taten weitgehend eingeräumt. Es sei nicht mehr zu befürchten, dass Volkert die Aufklärung vereiteln könne.

In der VW-Affäre geht es um Korruption und um Reisen auf Firmenkosten. Volkert soll von 1994 bis 2005 von dem damaligen VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz neben seinem Gehalt so genannte „Sonderbonuszahlungen“ von insgesamt fast 2 Millionen Euro erhalten haben, ohne dass dies bei VW offengelegt worden sei. Auch Volkerts Geliebter soll Hartz hohe Summen zugeschanzt haben.

Volkert wurde vor drei Wochen verhaftet. Frei kam er, obwohl ihn die 6. Strafkammer des Braunschweiger Gerichts für dringend verdächtig hält, in 33 Fällen eine Anstiftung zur Untreue begangen zu haben. Doch der Haftgrund der Verdunkelungsgefahr sei nicht mehr gegeben. Alle maßgeblichen Zeugen seien vernommen und aussagekräftige Dokumente gesichert worden.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig sagte, die Anklage gegen Volkert werde vorbereitet. Möglicherweise falle noch um die Jahreswende eine Entscheidung. Volkert war im Sommer 2005 wegen der Verwicklung in die VW-Affäre als Betriebsratschef zurückgetreten.