Mehr Migranten im Amt

ÖFFENTLICHER DIENST Anteile der Einwanderer und Frauen gestiegen. Insgesamt weniger Personal

Am meisten vertreten sind Migranten in wissenschaftlichen und sozialen Berufen

Die Zahl der städtischen Beschäftigten, die aus Einwandererfamilien kommen, hat sich in den letzten sechs Jahren von neun auf zwölf Prozent erhöht. Das geht aus dem Personalbericht 2014 hervor, den der Senat jetzt teilweise veröffentlicht hat. Insgesamt ist die Zahl der städtischen Beschäftigten gegenüber dem vergangenen Jahr leicht gesunken – für die Gewerkschaft Ver.di ist dieser Rückgang zu groß, aus Sicht der FDP zu gering.

Staatsrat Christoph Krupp (SPD) bezeichnete die per Befragung ermittelte Migrantenquote als Erfolg. „Wir wollen, dass der Zugang zu städtischen Stellen selbstverständlich ist“, sagte der Chef der Senatskanzlei. Beim Nachwuchs zeichne sich eine entsprechende Tendenz ab: 24 Prozent aller Azubis und Referendare kommen aus Einwandererfamilien. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund insgesamt liegt mit 30 Prozent immer noch höher.

Bei der freiwilligen, anonymen Befragung gaben 46 Prozent der Migranten an, sie seien in Deutschland geboren. Zehn Prozent wurden in Polen geboren, sieben Prozent in der Türkei, vier Prozent in Russland. Am meisten vertreten sind Migranten in wissenschaftlichen und sozialen Berufen, weniger bei Polizei und Feuerwehr. Der Anteil der Frauen unter den Beschäftigten liegt bei 54 Prozent, bei den Führungspositionen sind es 39 Prozent.

Ver.di kritisierte den Personalabbau von 250 Stellen pro Jahr – mit Ausnahme der Hochschulen, der Lehrer und der Polizei: Schon jetzt seien viele Mitarbeiter überlastet. Die FDP rügte dagegen, der Senat habe Stellen aufgebaut.  KNÖ