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LandesschülerInnenvertretung Berlin

Und hopp, drei Fliegen mit einer Klappe: kritisches Denken, partizipatives Handeln und natürlich die Interessenvertretung der SchülerInnen

Termine der LSV Berlin: 

Alle Termine im KuBiz, Bernkasteler Str. 78, Berlin-Weißensee

Mi., 12. Januar | 17 Uhr

D.I.Y. – Selbstorganisierung in der Schule

Mi., 19. Januar | 17 Uhr

Der Weg zur kreativen Schüler*innenZeitung

Mi., 26. Januar | 17 Uhr

Thor Steinar oder Schulhof-CDs – Neonazis in der Schule

■ Das regelmäßige Treffen ist auch immer mittwochs um 16 Uhr

■ Im Netz: www.lsv-berlin.de,

www.kubiz-wallenberg.de

In den Medien ist es ruhig geworden um die Bildungsproteste, doch innerhalb der Gremien bleibt die politische Auseinandersetzung dynamisch. Die LandesschülerInnenvertretung von Berlin (LSV) bietet dafür einen Raum: einen Raum, in dem Partizipation und Demokratisierung unseres Denkens und Handelns geübt werden können.

Die LSV versteht sich als eine freie basisdemokratische Vertretung der SchülerInnen Berlins und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verhältnisse an den Berliner Schulen im Sinne der SchülerInnen zu verbessern. Um das zu erreichen, organisiert sie Projekte, die den SchülerInnen bei der Weiterentwicklung ihrer politischen Arbeit an der Schule helfen sollen. Zudem versucht sie, zwischen SchülerInnen und der Politik zu vermitteln, indem sie sich bei der Zieldefinition und der Umsetzung von bildungspolitischen Maßnahmen einschaltet. „Wir engagieren uns, weil die Stimme und Interessen der Berliner SchülerInnen in der Bildungspolitik immer noch nicht wahrgenommen werden“, erklärte Lee Hielscher, der seit vier Jahren bei der LSV aktiv ist.

Die LSV entstand im Februar 1995 als Antwort auf die strukturelle Handlungsunfähigkeit des Landesschülerausschusses (LSA). Das Hauptproblem war das Auswahlsystem: Wenn man in den LSA wollte, musste man von der KlassensprecherInnenversammlung über den Bezirksschülerausschuss in den LSA gewählt werden. Als Konsequenz aus diesem komplizierten System entschlossen sich die SchülerInnen, die LSV zu gründen, wo jedeR sofort mitmachen konnte. Zum wichtigsten Gremium der LSV wurde die für alle SchülerInnen offene LandesschülerInnenkonferenz (LSK), die nicht nur den Rat der LSV wählt, sondern auch das Grundsatzprogramm bestimmt, anhand dessen die Aktiven der LSV ihre Arbeit entwickeln. „Durch die neue Struktur sind wir flexibler geworden“, sagte Hielscher.

Die Arbeitsgruppen spielen für die breite Beteiligung und programmatische Weiterentwicklung eine zentrale Rolle. Zurzeit gibt es 14 AGs, die sich mit Themen wie Geschichte der Schule, Zensur von Zeitungen an Schulen oder Bundeswehr an Schulen auseinandersetzen und in die LSK einbringen. Circa 250 SchülerInnen sind in den Gruppen aktiv.

Für ihre politische Arbeit setzt die LSV auf Vernetzung. So arbeitet sie außer mit SchülerInneninitiativen auch mit der Bildungsgewerkschaft GEW, Studierenden- und Auszubildendeninitiativen und Jugendclubs zusammen. Da 2012 zwei Jahrgänge gleichzeitig ihr Abitur absolvieren werden, werde man die Zusammenarbeit mit den Studis und Azubis weiter intensivieren, denn die schlechte Vorbereitung der Doppeljahrgänge zeige, dass sich der Konkurrenzdruck am Ausbildungsmarkt weiter verstärken soll, erklärte Hielscher.

Mit dem Bildungswerk der LSV Berlin e. V., verschiedenen SchülerInneninitiativen und proLabor e. V. initiierte die LSV im Oktober 2009 die Bildungswerkstätten im Kultur- und Bildungszentrum Raoul Wallenberg (Kubiz) in Pankow. In den Werkstätten befinden sich u. a. eine Bibliothek, Plakatmaterial, ein Archiv mit sämtlichen seit 1948 publizierten Berliner SchülerInnenzeitungen, frei zugängliche Computer und viele weitere Hilfsmittel, um eigene Aktionen vorzubereiten, sich zu informieren oder Veranstaltungen durchzuführen. „In den Schulen fehlen oft Räume wie unsere Werkstatt. Wir wollen den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, selbst aktiv zu werden und sich zu engagieren“, sagte Hielscher.

„Die Stimmen der Berliner SchülerInnen werden in der Bildungspolitik nicht wahrgenommen“

LEE HIELSCHER

Wie bereits 2010 war an den Schulen einiges los: So unterstützte die LSV die Proteste gegen die Werbetour der Bundeswehr durch Berliner Schulen, hielt Vorträge zu dem Thema und tauschte sich mit den LSVs der anderen Bundesländer aus. Zudem organisierte sie Veranstaltungen zu den Themen Zensur und Rechtsextremismus an Schulen. „Es ist ein größeres Potenzial für Aktionen in den Schulen da, was ein großer Erfolg und zugleich der Grundstein einer kontinuierlichen Arbeit ist“, bemerkte Hielscher.

Um die politische Arbeit zu stärken, schickt die LSV sogenannte Teamer an die Schulen, die Probleme an den Schulen ansprechen und Infotouren zu bestimmten Themen organisieren. Für die Teamerarbeit sucht die LSV nach wie vor nach Jugendlichen, die sich an ihrer Schule engagieren wollen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, an der LSK im März teilzunehmen oder zu den bildungskritischen Veranstaltungen zu kommen, die jeden Mittwoch im Kubiz stattfinden. Durch kontinuierliches Engagement, so Hielscher, entstehen sowohl ein stärkeres Bewusstsein von der Funktion der Schule im Kapitalismus als auch Perspektiven für selbstbestimmtes Lernen. LUKAS DUBRO

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