Straßenbahn zurück im Spiel

STADTBAHN Neue Initiative legt ein Konzept für ein Netz mit 19 Linien auf rund 100 Kilometern vor

Mit einem Konzept für eine Straßenbahn in Hamburg hat die neu gegründete Initiative „Pro Stadtbahn“ in die Debatte über den öffentlichen Nahverkehr eingegriffen. „Wir sind Bürger, die dieses Konzept als Geschenk an die Stadt erarbeitet haben“, sagte der Vorsitzende der Initiative, Klaus Tüpker, am Mittwoch.

Das Konzept, das die Initiative unter Federführung des Verkehrsberaters Dieter Doege entworfen hat, umfasst ein Stadtbahnnetz mit 19 Linien auf 98,6 Kilometern. Zum großen Teil sind es Verbindungen quer durch die Stadt wie von Rahlstedt nach Klein Flottbek, die nicht über den Hauptbahnhof führen. „Es ist Unsinn, Fahrgäste aus Farmsen erst in die City zu karren und dann wieder raus, wenn sie nach Stellingen wollen“, sagte Doege. Deshalb orientiere sich das Stadtbahnnetz an den Straßenachsen Ring 2 und Ring 3. Daneben aber gibt es auch vier Linien aus dem Nordwesten, die über die Innenstadt und den Hauptbahnhof nach Süderelbe führen.

Die Kosten für das gesamte Netz, das in acht Abschnitten zwischen 2020 und 2030 errichtet werden könne, gibt die Initiative mit 3,2 Milliarden Euro an. Die Hälfte der Summe könne aus Mitteln des Bundes und der EU kommen. Bankkaufmann Tüpker hat das „nach dem Prinzip des vorsichtigen Kaufmanns“ errechnet, wie er sagte. So hat er für Teuerungen und Unvorhergesehenes 43 Prozent der reinen Bausumme oben draufgeschlagen. Das sei der absolute Höchstbetrag, wahrscheinlich werde es deutlich billiger, sagte Tüpker.

Vorgestellt wurde das Konzept zusammen mit der CDU-Fraktion, die sich für eine Stadtbahn in Hamburg ausspricht und dies zum Thema im Bürgerschaftswahlkampf machen will.  SMV