sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Am Freitag veranstaltet der AStA der Beuth Hochschule (Luxemburger Str. 10, 16 Uhr) im Rahmen der Aktionswoche zum Thema Rassismus, Diskriminierung und Repression ein Treffen zum Thema Racial Profiling im Wedding. Dabei geht es darum, dass vornehmlich schwarze Menschen von der Polizei dazu aufgefordert werden, ihre Papiere vorzuzeigen und somit indirekt einer Verbrechensabsicht beschuldigt werden – und das ist nicht nur im Nordwesten Berlins so. Gegen diese Anschuldigungen aus dem Nichts muss selbstredend schärfstens protestiert werden! Danach geht es in der Hochschule noch weiter mit Workshops zu den Themen Rote Hilfe und Frauen im Asyl, anschließend ist auch Zeit für eine Party.

Am Samstag wird an der Kreuzung der Axel-Springer-Straße mit der Rudi-Dutschke-Straße (14 Uhr) an Verfolgte der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ gedacht, die am 13. 6. 1938 losbrach und zur Verhaftung, Drangsalierung und Stigmatisierung Hunderter sogenannter „Asozialer“ führte. Diese Aktion wirkt bis heute nach, gewisse Boulevardblätter hetzen noch immer gegen „Faule“, „Arbeitsscheue“ und „Sozialschmarotzer“. Neben Redebeiträgen zum Thema „Soziale und rassistische Ausgrenzung – historische Kontinuitäten und Brüche!“ wird es Konzerte von dem Singenden Tresen und Geigerzähler geben, der Gestus der Veranstaltung ist also eher trotzig als traurig!

Am gleichen Tag wird im Pankower Jugendclub Oktopus (Parkstraße 12-14, 17 Uhr) auf dem VOSIFA-Festival Feminismus unter freiem Himmel betrieben, eine offene Diskussion zu den Themen Sexismus und Patriarchat soll geführt werden. Die Leitfragen lauten „Ist Feminismus nur ,Mädelssache‘? Oder brauchen wir einen ,Feminismus für alle‘? Und was genau versteckt sich hinter dem Begriff Feminismus?“ Angesichts dessen, welchen Unfug man inzwischen als Feminismus vermittelt bekommt, ist es zweifellos wichtig, den Kampf für gleiche Rechte und Respekt nochmal an Jugendliche heranzutragen. Daher erfordert die Diskussion keine Vorkenntnisse „und ist offen für alle Gender“, wie die Veranstalter_innen betonen.

Am Dienstag schließlich wird im Mehringhof (Gneisenaustraße 2a, 20 Uhr) der Frage nachgegangen, ob es einen Weg „von der griechischen zur europäischen Morgenröte“ gibt und ob von Parteien wie der griechischen Chrysi Avgi und ihren rechten Volkstribunen neue Impulse für die extreme Rechte in Europa ausgehen. In Griechenland sind die Morgenrötler_innen inzwischen immerhin drittstärkste nationale Kraft, doch auch der Blick nach Frankreich lehrt, dass die Rechten noch lange nicht besiegt sind.