Koalition für Jobs

NRW-Arbeitsminister will Kombilohn im Bund voranbringen. Auch NRW-SPD für dritten Arbeitsmarkt

DÜSSELDORF dpa ■ Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist zuversichtlich, dass es in Deutschland bald einen staatlich kofinanzierten Kombilohn geben wird. Derzeit erarbeite er mit dem arbeitsmarktpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Brandner, ein gemeinsames Papier zu diesem Thema, sagte Laumann gestern in Düsseldorf. „Ich glaube, dass wir das hinkriegen“, so Laumann, der auch Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) ist.

„Es gibt Menschen, die eine einfach strukturierte Arbeit brauchen“, befand der Minister. Ein Arbeitsmarkt eigens für diese von Arbeitslosigkeit besonders betroffene Klientel dürfe aber nicht allein vom Staat organisiert werden. „Das muss in der Privatwirtschaft stattfinden zu marktfähigen, fairen Löhnen.“ 100.000 zusätzliche Jobs zum regulären Arbeitsmarkt – davon etwa 25.000 in NRW – wären ein guter Anfang, meinte Laumann.

Auch die SPD in Bund und Land will einen dritten, sozialen Arbeitsmarkt neben dem regulären und den Berufsförderungsmaßnahmen sowie Ein-Euro-Jobs. Für viele Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen niemals einen Zugang in den ersten Arbeitsmarkt fänden, böten Ein-Euro-Jobs keine Perspektive, betonte SPD-Oppositionschefin Hannelore Kraft. Gleichzeitig gebe es aber eine Fülle gesellschaftlich sinnvoller Dienstleistungen, für die es bislang keine Stellen gebe. Dieses Kontingent müsse gemeinsam mit den Gewerkschaften und Berufsverbänden identifiziert werden.

Laumann hält den Ansatz der SPD – abgesehen von einer stärkeren Betonung auf staatliches Engagement – im wesentlichen für deckungsgleich mit seinem Kombilohn-Modell. „Welcher Name darüber steht, ist nicht so wichtig“, meinte der Minister.