Staatsknete für Neonazi

AUFTRAG Das Bauunternehmen eines vorbestraften Rechtsextremen saniert das Kieler Amtsgericht

Über dieses Geschäft dürfte sich der NPD-Kommunalpolitiker Sven Krüger freuen: In sein Bauunternehmen in Jamel fließen öffentliche Gelder aus Kiel. Dort ist die Abrissfirma des vorbestraften Neonazis an der Sanierung des Amtsgerichts beteiligt. „Es besteht für mich kein Zweifel, dass die Steuergelder für diesen Auftrag mittel- oder unmittelbar in Neonazi-Strukturen fließen“, sagt Björn Thoroe, Abgeordneter der Linken im schleswig-holsteinischen Landtag.

Krügers Abrissunternehmen ziert ein Logo mit dem Spruch „Jungs fürs Grobe“, ergänzt mit dem Bild eines Mannes, der mit einem Hammer etwas zerschlägt, das einem Davidstern gleicht. Seine Geschäfte laufen offensichtlich sehr gut. In Jamel hat Krüger fast alle Häuser aufgekauft und mitten im Ort wurde ein großer Findling mit einem Schild aufgerichtet: „Dorfgemeinschaft Jamel – Frei Sozial National“. Im nahen Grevesmühlen erwarb Krüger, der wegen eines Angriffs auf eine Jugendgruppe inhaftiert war, eine Betonfirma. Das große Anwesen ließ er zu einem gut abgesicherten „nationalen“ Zentrum ausbauen. Rechtsextreme Projekte haben hier ihre Adresse, die NPD-Landtagsabgeordneten Stefan Köster und Udo Pastörs ihr Bürgerbüro.

Den Auftrag für das Kieler Amtsgericht soll Krügers Firma nach Information des NDR als Subunternehmen erhalten haben. Thoroe sagt: „Wir fordern die Landesregierung dazu auf, alle bestehenden Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Auftrag an einen seriösen nicht-kriminellen Unternehmer zu geben“. AS