DAILY DOPE (476)

Seit April 2010 wurde er von Ermittlern observiert. Im Dezember stellte die spanische Polizei bei einer Razzia Dopingmittel und Blutkonserven von diversen Sportlern in seinem Kühlschrank sicher. Nun teilte die Polizei seines Heimatortes San Lorenzo del Escorial in der Nähe Madrids mit, dass sich der frühere Mountainbiker Alberto León in seiner Wohnung erhängt hat. Als Motiv vermuten die Ermittler Eheprobleme. Mit den Dopingermittlungen der „Operación Galgo“ soll Leóns Suizid demnach nichts zu tun haben.

Der ehemalige Radler wird verdächtigt, als Kurier für die Hauptverdächtigen um den Frauenarzt Eufemiano Fuentes und den mittlerweile geständigen Leichtathletiktrainer Manuel Pascua tätig gewesen zu sein. Er soll eine der sechs zentralen Figuren des Dopingrings sein. Gegen León, der einer der 14 im Dezember verhafteten Tatverdächtigen ist, wurde auch im Zusammenhang mit der „Operación Puerto“ ermittelt, dem großen Blutdopingskandal, in dessen Zentrum ebenfalls Fuentes stand und der immer noch nicht abgeschlossen ist. León wehrte sich seinerzeit gegen Presseberichte, in denen er als niedriger Arbeiter im System Fuentes bezeichnet worden war.

Im aktuellen Fall ist León die einzige Schnittstelle zum Radsport, der bei der „Operación Puerto“ noch im Zentrum der Ermittlungen stand. Die wirken immer noch nach. Die Zweijahressperre gegen den spanischen Profi Alejandro Valverde, Sieger der Spanienrundfahrt 2009, der lange bestritten hat, sein Blut bei Eufemiano Fuentes aufgefrischt zu haben, läuft erst Ende dieses Jahres ab. ARUE