der taz-tipp
: Hammaburg: Letzter Blick

Am heutigen Sonnabend ist es zum letzten Mal möglich, die Ausgrabungen auf dem Domplatz zu besichtigen. Ein Mitarbeiter des Helms Museums wird in der Grube Lehmschichten, Holzreste und Steine als Zeugen der Vergangenheit aufrufen. Es ist noch offen, ob dabei die Reste der Hammaburg aus dem 9. Jahrhundert zu sehen sind – der Befestigung, die Hamburg ihren Namen gab. Eine Kohlenstoffdatierung der kürzlich gefundenen Holzreste soll Gewissheit bringen.

Bis deren Ergebnisse vorliegen, wird die Baugrube allerdings längst wieder zugeschüttet sein, um die Bodenfunde für künftige Generationen zu bewahren. Am kommenden Dienstag will der Senat entscheiden, ob der umstrittene gläserne „Kristall“ auf dem Domplatz errichtet wird. Kommt der Bau, der die Zentralbibliothek und ein Bürgerschaftsforum aufnehmen sollte, steht der Domplatz auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr für Grabungen zur Verfügung.

Die einstündige Führung beginnt um 15 Uhr vor dem Schauraum des Bischofsturms neben dem Studio von Radio Hamburg. Auf dem Domplatz erläutert der Führer moderne Grabungs- und Dokumentationstechniken sowie die neuesten Forschungsergebnisse. Um 16 Uhr kann sich, wer mag, einem Spaziergang auf den Spuren der Urhamburger anschließen. Er führt unter anderem zur ältesten Schiffsanlegestelle der Stadt und zur „Neuen Burg“. Teilnahmegebühr pro Führung: vier Euro. knö