unterm strich
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Das Berliner Ku’damm-Karree ist erleichtert. Nachdem es in dieser Woche von einer Tochterfirma der Deutschen Bank, der DB Real Estate, an die Investmentgesellschaft Eurocastle verkauft wurde, heißt es nun, der neue Eigentümer wolle eine der beiden Bühnen erhalten. „Es soll zwar ein neues Konzept für das Kudamm-Karree geben, aber wie es aussieht, sind wir weiter mit dabei“, sagte Theaterdirektor Martin Woelffer. Von dem Verkauf des Kudamm-Karrees ist auch die Ausstellung Story of Berlin betroffen, deren Zukunft noch ungewiss ist.

Lange spekuliert wurde über den Nachfolger von Christoph Lieben-Seutter, den bisherigen Intendanten des Wiener Konzerthauses, der im Herbst 2007 an die Elbphilharmonie nach Hamburg wechselt. Nun steht er fest: der Österreicher Bernhard Kerres soll künftig das Konzerthaus an der Donau leiten. Kerres ist bereits seit März 2005 Mitglied des Konzerthausdirektoriums. Der 40-Jährige ist ausgebildeter Sänger, der als Gesangssolist an internationalen Opernhäusern arbeitete. Nachdem er 1998 ein Wirtschaftsstudium abgeschlossen hatte, entschied er sich jedoch für eine Karriere in der Wirtschaft. Dennoch war Kerres von 2000 bis 2004 auch Direktor des Kuratoriums der „London Mozart Players“.

Nicht erneuert werden muss, sondern so bleiben wie bisher darf die Klaus-Kinski-Biografie von Christian David. Das ist ein Neuigkeit, denn im Oktober dieses Jahres erging eine einstweilige Verfügung durch Beschwerden der dritten Ehefrau Kinskis, weil sie in dem Buch ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sah. Nun hat das Berliner Landgericht diese einstweilige Verfügung aufgehoben.

Und zum Schluss die Kategorie herzlicher Glückwunsch: Überreicht wurde gestern in Bremen der mit 7.500 Euro dotierte Hannah-Arendt-Preis an die französische Psychoanalytikerin, Philosophin und Schriftstellerin Julia Kristeva. Sie habe die Grenze zwischen Psychoanalyse und politischem Denken durchlässig gemacht, lobte die Jury die diesjährige Preisträgerin. Ihr Denken greife den Ansatz Hannah Arendts auf, im Angesicht des Traditionsbruchs der Moderne eine Erneuerung des öffentlichen Lebens zu wagen. Na, denn.