Kraft: Klare Kante

SPD-Landesvorstand nominiert Hannelore Kraft für Parteivorsitz. Die Neue fordert einen neuen Kurs

BOCHUM dpa/taz ■ Die designierte SPD-Chefin fordert eine klaren Kurs ihrer Partei. „Für die SPD gilt: Klare Kante, klare Perspektiven und Verlässlichkeit“ sagte Hannelore Kraft gestern in der Bild am Sonntag. Kraft wurde am Samstag vom Vorstand der NRW-Sozialdemokraten einstimmig für das Amt der Parteivorsitzenden nominiert worden. Die 45-Jährige soll als Nachfolgerin des scheidenden Landesparteichefs Jochen Dieckmann zudem bei der nächsten Landtagswahl 2010 als SPD-Spitzenkandidatin gegen Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) antreten. Kraft sagte bei der außerordentlichen Landespartei-Sitzung in Bochum, sie sehe ihre einstimmige Nominierung als Zeichen der Geschlossenheit an der Parteispitze. „Das macht mich mutig und zuversichtlich für die anstehenden Wahlkämpfe.“

Die endgültige Personal-Entscheidung soll ein außerordentlicher Parteitag am 20. Januar 2007 in Bochum treffen, an dem auch der SPD-Bundesvorsitzende Kurt Beck teilnehmen wird. Der bisherige Landesvorsitzende Dieckmann hatte vor knapp einer Woche überraschend seinen Rücktritt angekündigt. In Bochum lobte er seine Nachfolgerin: „Hannelore Kraft ist die beste Frau für dieses Amt auch unter Männern“, sagte der Jurist. Er sei überzeugt, dass die SPD mit Kraft an der Spitze von Partei und Fraktion nun beste Chancen habe, die Landtagswahl im Jahr 2010 zu gewinnen.

Die „positive“ Stimmung im Landesvorstand mache sie zuversichtlich für zukünftige Herausforderungen, betonte Kraft, die nach ihrer Nominierung mit den Tränen kämpfte. Zugleich hob sie vor allem die innerparteiliche Arbeit des scheidenden SPD-Chefs hervor: „Er hat in der Partei bessere Arbeitsstrukturen geschaffen, die nun eine gute Basis für meine Arbeit sind.“

Pro und Contra Seite 2