kurzkritik: „home of the lame“ im römer
: Unhaltbare Zustände

Wenn er in Bremen spielt, ist das immer ein bisschen wie Heimkommen für Felix Gebhard, den Mann, der „Home Of The Lame“ ist. Seine Band lebt hier, und für ein paar Jahre hatte auch der Hannoveraner hier seine Zelte aufgeschlagen, bis er nach zwischenzeitlichem Exil in Schweden in Hamburg landete – zumindest fürs Erste.

Seine Label-Heimat heißt Grand Hotel Van Cleef, und aus diesem Hotel hat schon manch einer Richtung Anderswo ausgecheckt. Die Songs von „Home Of The Lame“ handeln schließlich nicht nur vom Ankommen, sondern auch von dessen anderer Seite: dem Unterwegssein. Zum Abschluss eines ereignisreichen Jahres mit ausgedehnten Konzertreisen scharte er deshalb am Samstagabend im Römer noch einmal seine Mitstreiter um sich, um einmal mehr seine Version eines countryfizierten Folk-Rock zu spielen.

Sein konzentrierter warmer Bariton prägt das Klangbild, direkt, ohne Gehabe, die Songs wirken unkompliziert, die Texte fangen jene intensiven Momente ein, aus denen sich aus dem Besonderen des Augenblicks das Allgemeine ableitet, jene Sehnsucht nach Freundschaft, Liebe und so weiter, die am Samstag auf eine überaus dankbare Zuhörerschaft traf. Andreas Schnell