die raucherecke
: Von den Freuden des Abhustens

Heute: Radikale Nichtraucher leben weitaus ungesünder, als sie denken

Is’ ja gut. Wir haben doch längst verstanden, dass wir als Raucherinnen und Raucher nicht mehr überall willkommen sind. Nun, da alle Rückzugsgefechte verloren sind, haben wir uns in den uns noch verbleibenden Reservaten eingerichtet. Auch respektieren wir die Grenzen, die uns eine gesundheitsbewusste Öffentlichkeit gesetzt hat – auch wenn diese Grenze bisweilen nicht von einer Tür, sondern nur von einer Schwelle markiert wird, die den Raucher- vom Nichtraucher-Bereich trennt.

An genau dieser Grenze aber kommt es nun immer wieder zu sinnlosen Scharmützeln zwischen der geschlagenen grande armée der Tabakfreunde – und vereinzelten Gesundheitsaposteln, die ihren umfassenden Triumph offenbar noch immer nicht fassen können. Denn wehe, ein einsames Qualmwölkchen verirrt sich auf die saubere Seite der Front – dann wedeln die radikalen Tabakfeinde wild mit den Armen, verfallen in affektiertes Gehüstel und bemühen sich auch sonst nach Kräften, der nikotinsüchtigen Nachhut ihre moralische Überlegenheit spüren zu lassen – mit Gesten heiligen Zorns, bitteren Grolls und böser Genugtuung. Keine Frage: Manche Nichtraucher zeigen derzeit ein Verhalten, das krebserregender sein könnte als das Rauchen selbst. FRA