DIE GRENZGÄNGER

Rumäniens Arbeitsemigranten transferieren jedes Jahr Milliardensummen in ihr Heimatland. Die Nationalbank nannte für 2005 eine Summe von 4,3 Milliarden Euro, andere Ökonomen gehen von bis zu 10 Milliarden Euro aus. Die Geldtransfers der Gastarbeiter sind ein wesentlicher Grund für den rumänischen Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre. Zu den negativen Auswirkungen gehört jedoch ein immer größeres Außenhandelsdefizit und ein großer Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, besonders im Bausektor.

Ende November setzte Rumäniens Ministerpräsident Călin Popescu Tăriceanu eine Regierungskomission ein, die dafür sorgen soll, Gastarbeiter aus dem Ausland zurückzuholen. Der Arbeitskräftemangel habe bereits dazu geführt, dass zahlreiche öffentliche Bauprojekte nicht rechtzeitig zu Ende gebracht werden könnten, sagte der Regierungschef zur Begründung. Die rumänische Regierung erwägt außerdem, dass Eltern, die im Ausland arbeiten, künftig bei der Ausreise einen amtlichen Nachweis vorlegen müssen, beim wem und wie ihre Kinder untergebracht und versorgt sind. KV