Fehmarnbelt bleibt unverbaut

Der Bau einer Brücke über den Fehmarnbelt ist weiterhin offen. Nach der „Prüfung verschiedener Finanzierungsmodelle“ werde es Anfang nächsten Jahres eine Entscheidung geben, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern in Kopenhagen nach Gesprächen mit dem dänischen Regierungschef Anders Fogh Rasmussen. Die Entscheidung müsse „auf belastbarer Basis getroffen werden“, verlautbarte Merkel. Denn trotz jahrelanger Planung fehlt es noch immer an einem soliden Finanzierungskonzept für die 20 Kilometer lange und mindestens 4,1 Milliarden Euro teure Querung (taz berichtete mehrfach). Umstritten sind vor allem die von Kopenhagen für unerlässlich gehaltenen, von Berlin aber abgelehnten Staatsgarantien. Rasmussen bekräftigte, dass „diese Verbindung für Dänemark sehr hohe Priorität hat“.

Merkels „entschiedenes vielleicht“ kritisierte Rainder Steenblock, bündnisgrüner Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein. Der Bund solle sich „endlich von diesem ökologisch und ökonomisch unvertretbaren Projekt verabschieden“. Auch der Naturschutzbund (Nabu) forderte erneut, die Pläne zu beerdigen. Eine bis zu 280 Meter hohe Riesenbrücke auf der Vogelfluglinie, warnte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke, gefährde Millionen von Zugvögeln und bedeute „das Aus für die Insel Fehmarn als Reiseziel für Naturliebhaber.“ DPA/ SMV