Ökolympia geht nur mit Ökologen

BUND präsentiert Konzept für Olympia

VON STEFAN ALBERTI

Es passt auf den ersten Blick natürlich gar nicht, dass ein Umweltverband ein Konzept für Olympische Spiele vorlegt, jene Großveranstaltungen, die oft für viel Beton, hohe Umweltbelastung und Megakosten stehen. Doch das ist ein reiner Sotschi-Blick. Die Anlagen der Spiele in München 1972 etwa sind noch heute ein faszinierender Mix aus Sportstätten und Natur.

Und wer sollte mehr geeignet sein, Sport und Ökologie zu verbinden, als ein Umwelt- und Naturschutzverband? Sich hier nicht einzubringen hieße im Umkehrschluss, sich die Kompetenz dazu selbst abzusprechen.

Der BUND setzt sich mit seinem Konzept natürlich dem Vorwurf aus, Feigenblatt für Leute zu werden, bei denen Umweltschutz möglichweise ganz hintenansteht. Und doch: Die Sache so zu sehen setzt ein großes Maß an Pessimismus voraus.

Klare Bedingungen

Sein grundsätzliches Bekenntnis zu Olympischen Spielen in Berlin knüpft der BUND zudem an Bedingungen: Ökologisch, sozial und wirtschaftlich vertretbar müssten die Spiele sein. Der BUND hält sich damit eine Hintertür offen, die so groß ist, dass man sich fragen muss, ob er sich nicht nur pro forma zu Olympia bekennt, um mal nicht zu den Verhinderern zu gehören.

Doch selbst wenn das so sein sollte: Über Spiele erst mal nachzudenken, statt sie sofort abzulehnen, ist der richtige Ansatz. Denn wenn Umweltverbände wie im Fall Garmisch-Partenkirchen nur mithelfen, Spiele in Demokratien zu verhindern, planieren sie damit den Weg für weit umweltbelastendere Spiele in Ländern, in denen der Umweltschutz nichts, aber auch gar nichts zu melden hat.