UNTERM STRICH

Schweden hat Peru die ersten von mehreren extrem seltenen Textilien aus der Vor-Inka-Zeit zurückgegeben. Die sogenannten Paracas-Textilien waren in den 1930er Jahren von einem schwedischen Diplomaten heimlich aus Peru gebracht und einem Museum in Göteborg überlassen worden. Das nun zurückgegebene Leichentuch ist 2.000 Jahre alt, hat 80 verschiedene Farbtöne und enthält Darstellungen von Tieren und menschenähnlichen Figuren.

Der Vorstand der European Film Academy hat einen Brief an Wladimir Putin und an die russische Regierung geschickt, in dem sie Gerechtigkeit für den ukrainischen Regisseur Oleg Sentsov verlangt. Namhafte Filmemacher wie Wim Wenders oder Pedro Almodóvar fordern die Bekanntgabe seines Aufenthaltsortes sowie eine faire Verhandlung. Oleg Sentsov wurde am 11. Mai vom russischen Geheimdienst (FSB) in seinem Haus in Simferopol festgenommen und nach Moskau gebracht, wo ihn ein Prozess erwartet. Sentsov ist bekannt als Regisseur von „Gamer“ sowie des kommenden Films „Rhino“. Er ist Teil der neuen osteuropäischen Kinowelle, die sich der russischen Regierung gegenüber kritisch äußert.

Die Initiative Berliner Preis für Zivilcourage 2014 ehrt Edward Snowden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird dem US-Amerikaner für sein mutiges Eintreten für Demokratie und Bürgerrechte zuerkannt. Die mit dem Preis verbundene Summe verdankt sich einer Initiative von über 100 BürgerInnen aus neun Ländern, die dafür jeweils 100 Euro gespendet haben.

Noch mehr Preise: Das Staatstheater Braunschweig hat einen Internationalen Opernpreis ausgeschrieben, um das zeitgenössische Musiktheater zu fördern. Zum ersten Mal damit ausgezeichnet werden der Berliner Komponist Peter Aderhold und die US-amerikanische Librettistin Sharon Lynn Joyce. Sie bekommen den mit 40.000 Euro dotierten Preis für ihren Entwurf zu der Kammeroper „Orlando“ nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf, teilte das Staatstheater Braunschweig mit. Aderhold unternehme mit „Orlando“ eine musikalische Zeitreise von der Renaissance bis in die Moderne.

Die vom SWR koproduzierte Dokudrama-Serie14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ wird mit dem Sonderpreis der Jury des Robert-Geisendörfer-Preises 2014 ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt die Jury unter dem Vorsitz von Landesbischof Ulrich Fischer die Einzigartigkeit dieses Projekts. Stellvertretend für die Initiatoren und Realisatoren von „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ werden namentlich geehrt der Produzent Gunnar Dedio von looks film, der Regisseur Jan Peter und der Autor Yury Winterberg, für Idee, Konzept und Umsetzung. Die Dokudrama-Serie wurde im April/Mai auf Arte sowie im Ersten ausgestrahlt. Der Robert-Geisendörfer-Preis wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910–1976) verliehen.