heute in bremen
: Solidarität mit Oaxaca

Linke Gruppen protestieren gegen Regierungsgewalt in Mexiko

taz: Oaxaca, ein Bundesstaat in Mexiko, ist weit weg – warum hier eine Demo?

Klaus Pierkowski, Solidaritätsbündnis für Oaxaca: Der 22. Dezember ist ein weltweiter Aktionstag. Der mexikanische Widerstand hat dazu aufgerufen, überall auf der Welt Solidarität zu zeigen und die Vorgänge in Oaxaca bekannt zu machen.

Was ist denn dort geschehen?

Als Proteste der Lehrergewerkschaft gewaltsam niedergeschlagen wurden, hat man den wegen seiner Brutalität berüchtigten Gouverneur Ulysses Ruiz aus der Stadt gejagt. Er musste die letzten Monate aus dem „Exil“ regieren. Die Volksversammlung von Oaxaca, die „APPO“, hat die Macht übernommen. Dann hat die Regierung die Stadt zurückerobert. Dabei wurden viele Menschen getötet und verschleppt.

Wogegen haben die Lehrer protestiert?

Ursprünglich wollten sie eine Mahlzeit pro Tag für die SchülerInnen – und mehr Lohn. Später dann auch den Rücktritt der neoliberalen Regionalregierung.

Erhebt Ihr irgendeine Forderung?

Wichtig ist jetzt die Aufklärung des Schicksals der Verschwundenen und die Frage der Haftbedingungen der APPO-Aktivisten.

Lässt sich der Widerstand der APPO in irgendeiner Weise auf Deutschland übertragen?

Das ist schwierig. Die Verhältnisse dort sind völlig anders. Das ist aber auch gar nicht unser Ziel. Wir wollen vor allem den Leuten ein wenig den Rücken stärken.

Glaubt Ihr, Eure Aktion wird in Mexico wahrgenommen?

Internet sei Dank – ja.

Interview: cja

Solidaritäts-Demonstration: Heute, 16 Uhr, Goethe-Platz