Bei Vattenfall wird warngestreikt

ARBEIT Vor der dritten Tarifrunde sollen 3.000 Beschäftigte in Berlin ihre Arbeit niederlegen

Die Gewerkschaft Ver.di hat die Berliner Beschäftigten des Energiekonzerns Vattenfall für den kommenden Donnerstag zu Warnstreiks aufgerufen. Mit der zweieinhalbstündigen Aktion will die Gewerkschaft nach eigenen Angaben vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen auf die Arbeitgeber Druck ausüben, damit diese ein „verhandelbares Angebot“ vorlegen. Die Gespräche werden bereits am Freitag fortgesetzt.

Die Gewerkschaft rechnet bei dem Warnstreik mit bis zu 3.000 Teilnehmern. Sie sollen sich vor der ehemaligen Hauptverwaltung von Vattenfall an der Puschkinallee im Stadtteil Treptow versammeln. Parallel seien auch an anderen Vattenfall-Standorten wie in Hamburg und Cottbus sowie in der Lausitz Warnstreiks geplant. Die Vergütungsverhandlungen betreffen laut Gewerkschaft insgesamt rund 17.000 Beschäftigte des Konzerns. Ver.di fordert Einkommensverbesserungen von 6,5 Prozent. Bislang habe es kein verhandelbares Angebot der Arbeitgeber gegeben, monierte die Gewerkschaft.

Schlechte Stimmung

„Die Stimmung im Vattenfall-Konzern ist derzeit äußerst schlecht, da die Beschäftigten unter den ständigen Umstrukturierungen der schwedischen Konzernleitung leiden und die sozialen Standards permanent infrage gestellt werden“, sagte Hartwig Willert, zuständiger Ver.di-Betreuungssekretär in Berlin. So sei angedroht worden, zur Lohnkosteneinsparung den Kundenservice zu verkaufen und andere Bereiche in Billigtarifgebiete innerhalb des Konzerns auszugliedern. (dapd, dpa)