Wolf will noch mehr Jobs

WAHLKAMPF Senator kritisiert Künast: 100.000 Jobs mehr sei ein Rückschritt

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) hat ein weiteres deutliches Jobwachstum angekündigt. „Unter der Bedingung, dass uns die weltwirtschaftliche Lage die Sache nicht verhagelt, halte ich es für durchaus realistisch, in den nächsten fünf Jahren weitere 150.000 Arbeitsplätze zu schaffen“, sagte Wolf am Dienstag, zwei Tage nach seiner Nominierung zum designierten Spitzenkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl. Er gehe dabei von einem industriellen Wachstum aus, das Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor nach sich ziehe. Hauptwachstumsbranchen seien die Kompetenzfelder Gesundheitswirtschaft, Verkehr und Mobilität sowie Kommunikation, Medien und Kulturwirtschaft. Für den Zeitraum von 2004 bis 2009 gab es nach Wolfs Zahlen bei den Erwerbstätigen einen Zuwachs von 142.000 Jobs, darunter rund 120.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse.

Wolf nahm die Zahlen zum Anlass, die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast zu kritisieren. Die hatte in ihrer Bewerbung 100.000 neue Jobs versprochen. Für den Wirtschaftssenator, der bereits seit Beginn der rot-roten Koalition im Jahr 2002 im Amt ist, wäre das ein deutlicher Rückschritt gegenüber dem Wachstum der vergangenen fünf Jahre.

Der Landesvorstand der Linkspartei hatte Wolf am Wochenende als Spitzenkandidaten vorgeschlagen. Offiziell gewählt wird er erst beim Landesparteitag am 9. und 10. April. STA