das wetter: die erpressung im zelt
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In der Neuen Zürcher Zeitung las Befi von einem verärgerten Schriftsteller, dessen Wut ganze Bibliotheken und Feuilletons erzittern ließ. So was musste ja geil sein! Verärgerter Schriftsteller! Allein der Klang dieser Worte! Das duftete nach sich entschuldigenden Lektoren, katzbuckelnden Setzern und vor allem nach Literatur-Groupies aller Altersstufen. Befi war begeistert, sogleich setzte er sich hin und verfasste einen Bestseller mit dem Titel „Die Erpressung im Zelt“. In einer Nacht hatte er die mehr als 200 Seiten niedergeschrieben, doch war dies selbstverständlich erst die halbe Miete, denn zunächst war Befi nur ein zufriedener Schriftsteller. Jetzt musste das Buch verlegt und gedruckt und verrissen werden, dann konnte das mit der Verärgerung losgehen. Gleich am nächsten Morgen nahm er die Straßenbahn zum Steidl Verlag und verlangte dort den Chef zu sprechen, aber der übte Stechschreiten mit Grass. Mann, war Befi da verärgert! Nur Scheiße, dass dies niemand mitbekam, und das ist ja schon irgendwie Sinn der Sache. Armer, verärgerter Befi.