LESERINNENBRIEFE
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Geopfertes Weinachtsgeld

■ betr.: „Die Haremsdamen“, tazzwei vom 15. 1. 2011 ff.

Habt ihr sie noch alle? Vor 20 Jahren hab ich mein allererstes Weihnachtsgeld geopfert, um guten, linken Journalismus zu fördern. Nicht, um die Lohhudeleien zweier Langhans-Gefährtinnen zu lesen. Ich bin eine taz-Genossin, holt mich hier rauuus!

RITA A. HERMANN, Hannover

Hören Sie auf! Sofort!

■ betr.: „Die Haremsdamen“, tazzwei vom 17. 1. 2011 ff.

Nachdem ich zu der Erkenntnis kommen musste, dass Sie ernsthaft beabsichtigen, den Aufenthalt von Herrn Langhans im Dschungelcamp durch die „Haremsdamen“ kommentieren zu lassen, und zwar fortlaufend, kann ich Sie nur bitten: Hören Sie auf! Sofort! Es interessiert nicht! BERND FLOSSMANN, Stade

Dummes Dampfgeplauder

■ betr.: „Die Haremsdamen“, tazzwei vom 17. 1. 2011 ff.

Welche gesellschaftliche, politische oder kulturelle Relevanz hat das „Dschungelcamp“? Warum muss die taz einen eitlen, mediengeilen, scheinbar verarmten, inhaltsleeren „Pseudo-68er-Linken“ interviewen, ohne dass, erwartungsgemäß, irgendein Inhalt transportiert wird? Der Gipfel ist eine Kolumne (!!) über das Dschungelcamp. Mehrteilig, ihr scheint das wiederholen zu wollen?! Ich dachte, ich sei auf der Wahrheit-Seite, Verfasser: „Die Haremsdamen“. Von Satire aber keine Spur. Dummes Dampfgeplauder über „Rainer“ und die „Kakerlaken“, ich glaube, die beiden meinen das ernst. Ihr scheinbar auch?! Ich bin absolut sicher: Es gibt Wichtigeres unter der Rubrik „Gesellschaft + Kultur“ zu berichten. Und der Schlusssatz: „Die Sendung wird immer besser.“ Um mit dem Kabarettisten Priol zu sprechen: Ja geht’s denn noch?! HOLGER LÜSEBRINK, Bendorf

Unterirdische Zeilen

■ betr.: „Die Haremsdamen“, tazzwei vom 17. 1. 2011 ff.

Liebe taz, bitte verschone mich mit dieser Rubrik! Die passt in die Bild-Zeitung, aber nicht zu euch. Ich jedenfalls will nicht wissen, was die „Haremsdamen“ von Rainer Langhans zu seinem Ausflug ins (hoch bezahlte) Dschungelcamp von sich geben. Das ist doch unter eurem Niveau, extrem peinlich und Platzverschwendung! Dafür bin ich nicht Genossin bei euch geworden, um diese unterirdischen Zeilen täglich zu lesen. Bitte stellt die Serie ein oder ich muss hoffen, dass Rainer Langhans bald aus dem Dschungelcamp fliegt und seine Haremsdamen nichts mehr öffentlich zu berichten haben.

MONIKA LAZAR, Leipzig

Alles Lebensart, klar

■ betr.: „Die kleine Lady und der Lord“, tazzwei vom 17. 1. 11

Das Frühsommergespräch in Neukölln, Köln-Bickendorf oder Dortmund-Huckarde geht dann so: „Wo fährst du denn in Ferien?“ Lady: „Also ohne mein iPhone sag ich gar nix; also am 4. Juli flieg ich mit meinem Papa nach Paris. Wir checken dann kurz in das kleine Hotel in der Nähe vom Louvre ein. Holen an der Rezeption einen Leihwagen und fahren nach Cancale, weil ich doch dort die Pazifische Felsenauster und erst die Europäische unbedingt fangfrisch probieren muss. Aber nur bis zum 12., dann müssen wir zurück, damit wir rechtzeitig zum quatorze juillet wieder in Paris sind. Das Event will ich dieses Jahr nicht verpassen.“

Lord kommt übrigens nicht nur bei Ringelnatz vor, sondern das Wort ist auch in der Seemannssprache heimisch. Es beschreibt ganz plastisch das finalisierte Essen. Ist mit dem hochdeutschen Wort Lord Kack nur unzulänglich umschrieben. Alles Lebensart, klar. Der eine zeigt seinen Söhnen, wie man mit 300 km/h im Maserati über die Autobahn rezzoschlaucht. Der andere seiner achtjährigen Tochter, wie man Austern schlürft. So what? taz me, baby.

KARL KRÜTZMANN, Köln