SHORTCUTS

Der Zauberer von Oz, USA 1939, R: Victor Fleming, D: Judy Garland, Toto Was haben Salman Rushdie, David Lynch, Elton John und Millionen amerikanischer Kinder gemeinsam? Sie alle sehen sich alle Jahre wieder zu Weihnachten den gleichen Film an: „Wizard of Oz“. Rushdie bekannte mal, der Hollywoodklassiker sei sein „very first literary influence“ gewesen, Lynch hat „Blue Velvet“ und „Wild at Heart“ reichlich mit Zitaten gespickt, und Elton Johns „Goodbye, Yellow Brick Road“ ist offensichtlich ein Tribut an Dorothy aus Kansas und ihren Hund Toto. Sa, 19 Uhr; Mo, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg Voyage of the Rock Alien USA 1984, R: James Fargo, D: Pia Zadora, Craig Sheffer

Am Sonntag zeigt das B-Movie gleich fünf sogenannte Schundfilme. In diesem hier landen Aliens auf der Erde, weil sie nach dem Ursprung des Rock ’n’ Roll suchen. B-Sängerin Pia Zadora singt ihnen ein paar B-Discohits („Let’s Dance Tonight“) vor – fertig ist die Sci-Fi-Musical-Komödie. Wollte damals kaum jemand sehen, lohnt aber – schon wegen der Frisuren. So, 14.45 Uhr, B-Movie, Hamburg Was ist mit Bob? USA 1991, R: Frank Oz, D: Bill Murray, Richard Dreyfuss Es gibt viele Möglichkeiten, die Geschichte eines Mannes, dessen Neurosen in dem Maß schwinden, in dem er seinen Psychiater verrückt macht, zu erzählen: als existentialistische Studie, als Rachefeldzug gegen die Psycho-Innung oder als definitorisches Rührstück um Gesundheit und Verrücktsein. Zum Glück macht Frank Oz nichts dergleichen – sondern eine vielschichtige Komödie, jetzt zu sehen bei den 1. „Sozialpsychiatrischen Filmtagen“. Mi, 17 Uhr, UCI Kinowelt, Wilhelmshaven Die Strategie der Schnecke Kolumbien 2013, R: Sergio Cabrera, D: Frank Ramírez, Fausto Cabrera Will der Immobilienhai die Mieter auf die Straße setzen, ziehen die halt heimlich mitsamt Haus um – und lassen dem Yuppie gerade mal die Fassade. Das ist die „Strategie der Schnecke“. Dieses anarchistische Märchen vom fantasievollen Kampf eines Kollektivs gegen die Macht des Kapitals erzählt Regisseur Sergio Cabrera so originell und witzig, dass man bei der Mischung aus kolumbianischer „Lindenstraße“ und politischem Lehrstück immer wieder denkt: So schön kann Rebellion sein. Mo, 18 Uhr; Mi, 15.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover Mittsommernachtstango Deutschland/Argentinien/Finnland 2013, R: Vivianne Blumenschein, D: Aki Kaurismäki (!), Reijo Taipale Haben in Wahrheit Finnen den Tango erfunden? Drei Argentinier gehen dem auf die Spur. Do + Fr, So–Di, 20.30 Uhr; Sa + So, 18 Uhr, City 46, Bremen