Trumpfkarte absolute Mehrheit
: Der Ole-Wahlkampf beginnt

Ole von Beust setzt alles auf eine Karte. Und die heißt: absolute Mehrheit für ihn und die Hamburger CDU. Das ist polittaktisch richtig, denn Signale an mögliche Koalitionspartner wären ein Eingeständnis von Unsicherheit. Und es ist konsequent, denn etwas anderes als Selbstbewusstsein zu demonstrieren, bleibt ihm gar nicht übrig.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Der 51-jährige Bürgermeister ist die strahlende Figur in der Hamburger Politik, und er wird seine Partei in 14 Monaten erneut zum Wahlsieg führen – so lautet seine Botschaft. Seine Hoffnung ist, dass genügend HamburgerInnen das spätestens am Wahltag auch glauben.

Deshalb wird die CDU abseits von Inhalten einen Ole-Wahlkampf führen. Denn von Beust mag vielleicht nicht ihr einziges Argument sein, aber ihr mit Abstand stärkstes. Das persönliche Duell gegen ihn ist für SPD-Herausforderer Mathias Petersen nicht zu gewinnen. Zurzeit aber gibt es die Aussicht auf eine rot-grüne Mehrheit Anfang 2008. SPD und GAL werden deshalb programmatische Wahlkämpfe gegen Union und FDP führen.

Die Ausgangslage ist recht übersichtlich: Bei drei Parteien regiert Ole oder Rot-Grün, bei vier Ole mit der FDP. Und in einer Bürgerschaft aus fünf Fraktionen – mit Linkspartei – regiert Ole mit SPD oder GAL. Er hat also viele Optionen. Und muss deshalb jetzt nicht darüber reden.

SPD und GAL aber haben nur Chance: ein Parlament mit drei Fraktionen – ohne einen Mehrheitsbeschaffer für die CDU. Und ohne zwei Mehrheitsverhinderer für Rot-Grün.